Wendelin Schmidt-Dengler

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schmidt-Dengler, Wendelin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Schmidt Dengler, Wendelin
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35811
GNDGemeindsame Normdatei 120837099
Wikidata Q94442
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Mai 1942
GeburtsortOrt der Geburt Zagreb 4108914-5
SterbedatumSterbedatum 7. September 2008
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Germanist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 8.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  18. September 2008
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 62B, Reihe 20, Nummer 30
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Dr.-Theodor-Körner-Preis (Verleihung: 1968)
  • Förderungspreis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (Übernahme: 22. November 1978)
  • Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik (Verleihung: 12. August 1994)
  • Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (Verleihung: 22. April 1997, Übernahme: 20. Oktober 1997)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 2002)


Wendelin Schmidt-Dengler, * 20. Mai 1942 Zagreb, † 7. September 2008 Wien, Philologe, Germanist.

Biografie

Wendelin Schmidt-Dengler wurde am 20. Mai 1942 in Zagreb geboren. Er besuchte das Gymnasium in Wien und studierte von 1960 bis 1966 Germanistik und Klassische Philologie. Er promovierte 1965 mit einer Dissertation zum Thema "Stilistische Studien zum Aufbau der Konfessionen Augustins" und legte 1966 die Lehramtsprüfung ab. Seine universitäre Laufbahn begann er als Assistent am Institut für Germanistik. 1974 habilitierte er sich mit der Schrift "Genius. Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte antiker Mythologeme in der Goethezeit". 1980 wurde er außerordentlicher, 1989 ordentlicher Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Wien. Von 1996 bis zu seinem Tod war Wendelin Schmidt-Dengler außerdem Leiter des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek.

Wendelin Schmidt-Denglers wissenschaftliche Publikationen sind in ihrer Fülle kaum überblickbar: Er schrieb Bücher, Aufsätze und Essays über Ilse Aichinger, H.C. Artmann, Herbert Eisenreich, Peter Handke, Friederike Mayröcker und viele mehr. Schwerpunkte seiner Arbeit lagen aber bei Ernst Jandl, Thomas Bernhard und Heimito von Doderer, dessen Tagebücher aus dem Nachlass er herausgegeben hat.

Seine Verdienste als Literaturwissenschaftler sind in ihrer Vielfalt und Qualität außergewöhnlich. Er machte die österreichische Gegenwartsliteratur zum Gegenstand der Germanistik und initiierte eine neue Sicht auf die österreichische Literatur der Zwischenkriegszeit.

Am 7. September 2008 verstarb Wendelin Schmidt-Dengler völlig überraschend an einer Embolie nach einer Operation.

Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Schmidt-Dengler 1968 den Theodor-Körner-Preis, 1978 den Förderungspreis der Stadt Wien für Wissenschaft, 1979 den Kardinal Innitzer-Preis und 1994 den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik. 1997 folgten der Preis der Stadt Wien für Geistes- und Sozialwissenschaften und 2002 das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien. Im Jahr 2007 wurde er vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zum "Wissenschaftler des Jahres" gewählt.

Neben seinen wissenschaftlichen Verdiensten wurde Wendelin Schmidt-Dengler auch als Fußballfan und glühender Anhänger von Rapid bekannt. 2007 schrieb er in einem Artikel in der Tageszeitung "Der Standard": "Ich kann meine nun weit über fünfzig Jahre dauernde Anhänglichkeit an diesen Verein nicht erklären, so wie ich mir meine Leseleidenschaft auch nicht erklären kann. Ich war ein schlechter Fußballer, und vielleicht hat gerade das meine Lust an der Identifikation mit den Helden der Rapid-Mannschaft von 1954 gefördert: Das war das Andere und mir Verschlossene". 2008 gab er gemeinsam mit Andreas Weber das Buch "Als ich einmal Harreither in der Dusche interviewte. 11 Texte zum österreichischen Fußball" heraus. Der SK Rapid Wien legte vor dem Meisterschaftsspiel am 19. September 2008 eine Trauerminute für ihn ein.

Seinen Studierenden bleiben seine geistreichen Vorlesungen im AudiMax, sein Engagement für studentische Mitbestimmung an der Universität, sein nahezu unglaubliches tägliches Lese- und Schreibpensum und sein persönlicher Einsatz für das Fortkommen seiner Schützlinge in Erinnerung.

Literatur


Wendelin Schmidt-Dengler im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks