Wickerl Adam

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Adam, Wickerl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Adam, Ludwig; Adam Vickerl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  32334
GNDGemeindsame Normdatei 1022941267
Wikidata Q1291774
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. Jänner 1949
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Musiker, Schauspieler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Schauspieler, Musik, Metropol, Hallucination Company, Film, Fernsehen
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 4. April 2008)
  • Amadeus Award (Verleihung: 2006)


Ludwig "Wickerl" Adam, * 19. Jänner 1949 Wien, Musiker.

Biografie

Ludwig Adam, Sohn eines Greißlers, lernte Kaufmann im Geschäft des Vaters und sollte dieses ursprünglich übernehmen. Doch Adam wollte Musik machen, verzichtete dafür auf sein Erbe und zog in eine primitive Wohnung ohne Bett und sonstige Einrichtung.

Im Alter von 16 Jahren lernte er Johann "Pantschi" Horvath, einen Cousin von Karl Ratzer und Harri Stojka, kennen und stieg bei dessen Band "Pantschi and the Thunderbirds" als Sänger ein. Ab 1966 war er Sänger der Band "Tired People", aus der später die Band "Adam and the Onion Gook" wurde. Mit dieser spielte Adam bei einem Open-Air-Konzert am Wiener Heumarkt als Vorgruppe von Manfred Mann und trat zum ersten Mal vor 4000 Menschen auf – ein Erlebnis, das ihn endgültig in seinem Vorhaben bestärkte, Musiker zu werden.

Mit Auftritten im HVZ, dem Hernalser Vergnügungszentrum und späteren Metropol, verdiente sich Wickerl Adam in den nächsten Jahren seinen Unterhalt. Drei Jahre lang trat er dort jeden Samstag und Sonntag mit Coverversionen auf, insgesamt fanden laut Eigenaussage 550 Auftritte im HVZ statt.

Ende der 1960er Jahre übersiedelte Adam für zwei Jahre nach Deutschland. Vor allem in GI-Clubs stand er jeden Abend zwischen sieben und elf Stunden auf der Bühne und spielte Soul- und Bluesmusik. Bei einem Auftritt in München lernte er die Band "Amon Düül II" kennen, ging wenig später als deren Conga-Spieler mit auf Tournee und trat unter anderem im Vorprogramm zu "Steppenwolf" auf. Das Zusammenspiel inspirierte Wickerl Adam schließlich auch dazu, nicht mehr nur Coverversionen zu spielen, sondern etwas Eigenes zu probieren.

Anfang der 1970er Jahre kehrte er nach Wien zurück. Als Fan von Jérôme Savarys "Le Grand Magic Circus" und Frank Zappa wuchs in ihm die Idee, Musik mit szenischer Aktion zu verbinden. Zu dieser Zeit lebte Wickerl Adam gemeinsam mit anderen Musikern in einer großen Wohngemeinschaft am Bennoplatz, in der zwischenzeitlich auch Mitglieder der "Frank Zappa"-Band nächtigten oder Robin Gibb von den "Bee Gees" an die Tür klopfte.

Als in Wien 1972 das Dramatische Zentrum gegründet wurde, besuchte Adam dort unter anderem Workshops des polnischen Regisseurs Jerzy Grotowski. Dieser galt als Pionier des experimentellen Theaters und die Trainings mit bis zu zehn Stunden Körperarbeit trieben Adams Plan, ein Rocktheater zu gründen, weiter voran. Daraus entstand schließlich die erste Formation der "Hallucination Company". Gemeinsam mit Michael Jürs am 7. Mai 1977 gegründet, überzeugt das erste Wiener Musiktheater aus heutiger Sicht durch seine prominente Besetzung – unter anderen waren Hansi Lang als Sänger, Hans Hölzl am Bass, Thomas Rabitsch am Keyboard und Harri Stojka an der Gitarre mit von der Partie. Immer wieder hat Wickerl Adam sein gutes Gespür für Musiker und deren Talente bewiesen: Hans Hölzl entdeckte er in Mödling, als dieser in einer "Santana"-Coverband bei einem Straßenfest spielte. Adam gilt aber auch als Entdecker von Hansi Lang oder Günter "Mo" Mokesch.

Die "Hallucination Company", die ursprünglich "Magic Park" heißen sollte, probte jeden Tag bis zu acht Stunden, davon bestanden etwa drei bis vier Stunden aus Körpertraining. Ihren ersten Auftritt hatte sie im Haus der Begegnung in der Bernoullistraße im 22. Bezirk. Bis 1984 tourte die Band in dieser Formation durch Österreich und Mitteleuropa, der große kommerzielle Erfolg blieb allerdings aus und die Company brach wegen interner Differenzen auseinander. Im selben Jahr brachte Adam mit dem "Ensemble Augenzeugen" das "Arbeitslosen-Musical" "Halle IV Rost-Frei" auf die Bühne.

Nach einer Pause von zwei Jahren gründete Adam 1988 die "Hallucination Company" mit anderen Musikern neu. Mit Unterbrechungen bestand die "Hallucination Company" in vier Generationen bis 2023. 2017 organisierte Wickerl Adam ein Konzert zum 40-jährigen Bühnenjubiläum der "Hallucination Company" in der SimmCity in Simmering. Das letzte Konzert fand am 18. Februar 2023 im "Porgy & Bess" statt. Adam ließ zudem in den letzten Jahren mit einem Frank-Zappa-Projekt aufhorchen. Im Zuge dessen rief er die "Sex Without Nails Bros." ins Leben, die ausschließlich Kompositionen des amerikanischen Rock-Idols interpretieren.

Neben seiner Tätigkeit als Musiker war Adam auch als Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler tätig. In einer Folge der Fernsehserie "Julia − eine ungewöhnliche Frau" stand er 2003 mit Christiane Hörbiger vor der Kamera.

2006 wurde Wickerl Adam bei den Amadeus Austrian Music Awards für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Im Jahr 2008 ehrte Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny den Musiker mit dem "Goldenen Verdienstzeichen für Verdienste um das Land Wien".

Als Folge einer Gehirnblutung erlitt Adam 2011 einen Schlaganfall, von dem er sich 16 Monate lang ins Leben zurückkämpfte.

Adam ist Vater von vier Kindern, sein Sohn Sebastian "Zebo" Adam ist ebenfalls Musiker und Musikproduzent, unter anderem von "Bilderbuch". Als Gitarrist spielte er bei "Russkaja" und seit 2021 gehört er zur Live-Besetzung von "Wanda".

Quelle

Literatur


Weblinks