Willibald Pahr

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Pahr, Willibald
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35212
GNDGemeindsame Normdatei 10881775X
Wikidata Q87124
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. Juni 1930
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Diplomat, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Willibald Pahr, * 5. Juni 1930 Wien, Diplomat, Politiker.

Biografie

Willibald Pahr studierte nach der Matura an einem Realgymnasium in Wien-Ottakring an der Universität Wien Rechtswissenschaften und wurde 1953 zum Dr. iur. promoviert. Anschließend setzte er seine Ausbildung am College d'Europe in Brügge (Belgien) fort.

Noch vor seinem Studienabschluss ab 1952 als Assistent beim bekannten Völkerrechtler Alfred Verdroß am Institut für Völkerrecht und internationale Beziehungen an der Universität Wien tätig, wechselte er 1955 in den Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes und wurde 1968 Leiter der internationalen Abteilung. Im Herbst 1974 übernahm er die Leitung des Verfassungsdienstes und vertrat die Republik Österreich in zahlreichen Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof. 1975 erhielt Willibald Pahr den Rang eines Sektionschefs. Neben seiner Tätigkeit im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes fungierte Willibald Pahr 1973 und 1974 als Präsident des Expertenkomitees für Menschenrechte beim Europarat in Straßburg sowie als Vorstands- und Ratsmitglied des Internationalen Instituts für Menschenrechte, das von ihm 1968 mitbegründet worden war und das ebenfalls in Straßburg angesiedelt ist.

Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte Willibald Pahr nach der Ablösung von Erich Bielka-Karltreu als Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten: Mit 1. Oktober 1976 wurde er in das Kabinett Kreisky III berufen. Auch im Kabinett Kreisky IV hatte Willibald Pahr die Funktion des Bundesministers für Auswärtige Angelegenheiten inne (bis 24. Mai 1983). Nach der Nationalratswahl 1983 folgte ihm Erwin Lanc nach. Als Bundesminister unternahm Willibald Pahr zahlreiche Auslandsreisen, unter anderem nach Brasilien, Pakistan, Indien, Thailand, Japan, Indonesien, Marokko, Algerien, Tunesien, Zypern, auf die Philippinen, nach Südkorea oder China, weswegen er auch medialer Kritik ausgesetzt war.

Nach seinem Abgang aus der Politik fungierte der Diplomat von 1983 bis 1985 als österreichischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, danach als Generalsekretär der UN-Weltraumbehörde und schließlich von 1986 bis 1989 als Generalsekretär der Welttourismusorganisation (UNWTO) in Madrid. Von 1991 bis zu seiner Pensionierung 1995 war er als Sektionschef im Bundesministerium für Inneres als Sonderbeauftragter für Flüchtlingswesen tätig.

Darüber hinaus wirkte Pahr in internationalen Komitees und Kommissionen und engagierte sich unter anderem in der Europabewegung Österreichs sowie in der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen, deren Ehrenpräsident er ist. Er ist Autor zahlreicher Publikationen juristischer oder politischer Natur und empfing in- und ausländische Orden und Ehrenzeichen.

Literatur

  • Detlef Kleinert: Willibald Pahr. Außenminister unter Kreisky. Analysen zum Zeitgeschehen. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2010
  • Biografische Unterlagen der Wienbibliothek im Rathaus (1995)


Willibald Pahr im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks