Wo der Hahn den Hühnern predigt
Wo der Hahn den Hühnern predigt (1, Wollzeile 28, Riemergasse 1-3, Teil; Konskriptionsnummer 793).
Ab 1660 urkundlich belegtes Schild eines Hauses, das 1740 abgebrochen wurde. Davor trug es den Namen In der Gugel, später nach seiner Lage "Zum scharfen Eck" (ist auch für die an derselben Kreuzung liegenden Häuser Wollzeile 27 und Wollzeile 29 belegt). Ab wann "Wo der Hahn den Hühnern predigt" gebräuchlich wurde, lässt sich nicht mehr genau feststellen. Da aber während der Reformation Schildnamen mit personifizierten Tieren sehr beliebt waren, kann davon ausgegangen werden, dass die Bezeichnung aus dieser Zeit stammt. Die personifizierten Tiere sollten dabei die Leidenschaften und Unzulänglichkeiten der Menschen versinnbildlichen. Das Hausschild war durch ein Wandgemälde illustriert, dessen Sinn nicht aufgeklärt ist.
Im Haus befand sich auch ein renommierter Gewürzladen.
siehe auch Wollzeile 28.
Literatur
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 442 f.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 554 f.