Wollzeile 28

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1900
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung In der Gugel, Wo der Hahn den Hühnern predigt, Zum scharfen Eck, Im Arch, Zum Haengleuchter, Michel Fixl und Hanns Mautinger Stift
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Albert Hans Pecha
Prominente Bewohner Ladislaus Sunthaym
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  45421
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 10.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Wollzeile 28
  • 1., Riemergasse 1-3
  • Nr.: 793 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 794 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 834 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 835 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 840 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 841 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 27.96" N, 16° 22' 38.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1, Wollzeile 28 (Konskriptionsnummern 793 und 794), Riemergasse 1-3.

Vorgängerbauten

Hier standen einst zwei Häuser:

Haus Stadt 793 "In der Gugel", "Wo der Hahn den Hühnern predigt", "Zum scharfen Eck"

Schildnamen

Dieses Haus lag an der Ecke Wollzeile/Riemergasse und wird 1397 zum ersten Mal erwähnt. In dieser Urkunde wird der Name des Gebäudes mit "In der Gugel" angegeben. Gugel war die Bezeichnung für eine Art Kapuze, die an Rock oder Mantel befestigt war. Ab dem Jahr 1600 ist der Name "Wo der Hahn den Hühnern predigt" belegt, er dürfte aber in die Zeit der Reformation zurückreichen, da damals Schildnamen mit personifizierten Tieren sehr beliebt waren. Nach 1740 hieß es "Zum scharfen Eck". Dieser Name ist auch für die an derselben Kreuzung gelegenen Häuser Wollzeile 27 und Wollzeile 29 belegt.

Geschichte des Hauses

1508 stiftete die Besitzerin sechs ewige Wochenmessen, wozu sie das Haus dem Augustiner-Chorfrauenkloster St. Jakob auf der Hülben vermachte. Noch im selben Jahr kam es durch Verkauf wieder in Privathand. Ab 1648 war es erneut im Besitz einer christlichen Stiftung, die es schon 1650 verkaufte. Im Jahr 1732 vererbte der Letztbesitzer das Haus der "Bürgerlade der Hausarmen", das fortan im Eigentum des Bürgerladenfonds der Gemeinde Wien blieb. Laut Czeike (Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien) befand sich im Haus ein renomierter Gewürzladen.

Im Jahr 1740 wurde das alte Gebäude abgebrochen und ein Neubau errichtet. In diesem wohnte ab 1815 Theresia van der Nüll, die Mutter des Architekten Eduard van der Nüll.

Haus Stadt 794 "Im Arch", "Zum Haengleuchter"

1351 wird durch eine abgewiesene Klage zum ersten Mal ein Haus auf diesem Grundstück erwähnt. Es trug den Namen "Im Arch" (auch "In dem Ereich" beziehungsweise "Im Erich"). Dieser leitet sich vom aus dem Lateinischen stammenden "diu arke" ab, was im Mittelhochdeutschen ein zum Fischfang in fliessendem Wasser eingesetztes, kistenartiges Gerinne bezeichnete, welches im österreichischen Wirtschaftsleben eine große Rolle spielte. Damit wird durch den Namen auch ein Hinweis auf den damaligen Fischreichtum des Wienflusses gegeben.

Im Jahr 1396 wurde das Gebäude von einem Priester erworben und danach für mehr als drei Jahrhunderte ein Stifts- beziehungsweise Benefiziatenhaus, das den Namen "Michel Fixl (Füchsel) und Hanns Mautinger Stift" führte. Vermutlich handelte es sich dabei um eine ewige Messstiftung bei St. Stephan (Stephansdom). Der Zeitpunkt der Einsetzung der Stiftung ist jedoch nicht bekannt, die Lebensdaten der beiden Stifter legen aber einen Zeitpunkt um 1445 nahe. An Michel Füchsel erinnert der gotische Baldachin an der Südostecke des Langhauses im Stephansdom, der 1448 über dem damaligen Ulrichsaltar (heute Leopoldsaltar) angebracht wurde. Die dort erwähnte Stiftung scheint im engeren Zusammenhang mit der durch Hanns Mautinger ergänzten Hausstiftung stehen. Die Angabe in der Häuserchronik von Karl August Schimmer, dass Füchsel noch ein zweites, ansehnlicheres Haus am Stephansfreithof stiftete, beruht jedoch auf einer Verwechslung.

Laut Friedrich Wilhelm Weiskern trug das Gebäude im Jahr 1442 den Schildnamen "Zum Haengleuchter". 1507 war der bedeutende Theologe und Hofkaplan Ladislaus Sunthaym Inhaber der Stiftung. Im Jahr 1512 oder 1513 starb er in diesem Gebäude als Kanonikus zu St. Stephan.

1720 verkaufte die Stiftung das Haus. Danach blieb es bis zum Abbruch im Jahr 1900 in Privatbesitz.

Neubau 1900/1901

In den Jahren 1900/1901 wurde das heutige Gebäude nach Plänen von Albert Hans Pecha errichtet. Das sechsgeschossige Haus mit den prägnanten Bronzebalkonen ersetzte die beiden alten Häuser Stadt 793 und 794, wobei die Grundfläche zugunsten der Straße auf 452 Quadratmeter reduziert wurde. Der Neubau war im Besitz des Bürgerladefonds und wurde aufgrund der Verordnung über die Einführung fürsorgerechtlicher Vorschriften im Lande Österreich vom 3. September 1938 der Stadt Wien einverleibt.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Haus Stadt 793:

  • Gewürzladen

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 552-558