Wohltätigkeits- und Krankenunterstützungsverein Gemiles Chesed

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Motto des Wohltätigkeits- und Krankenunterstützungsvereins Gemiles Chesed, 1889
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1888
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  67503
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Wohltätigkeits und Krankenunterstützungsverein Gemiles Chesed 1.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Motto des Wohltätigkeits- und Krankenunterstützungsvereins Gemiles Chesed, 1889
  • 17., Thelemangasse 8

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 50.92" N, 16° 20' 19.99" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gründung des Wohltätigkeits- und Krankenunterstützungsverein Gemiles Chesed Hernals anlässlich des 40-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I.

Vereinsgeschichte

Der Wohltätigkeits- und Krankenunterstützungsverein Gemiles Chesed (auch Gemilas Chesed = Man übt Gnade) Hernals wurde 1888 in Wien anlässlich des 40-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. gegründet und unterhielt bis 1938 in 17., Thelemangasse 8 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Der Proponent Heinrich Kornmehl, Fleischhauer, 1888 wohnhaft in Hernals, Grillparzergasse 5, Geschäft: Lerchenfelder Gürtel 4, reichte die Statuten im Dezember 1888 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war „seinen Mitgliedern in Noth- und Erkrankungsfällen eine Geldunterstützung (…) zu gewähren“ (Statut 1888, § 1). „Wirkliche Mitglieder“ konnten „alle in Hernals, als auch dem Wiener Polizei-Rayon wohnhaften Personen jüdischer Confession werden“ (Statut 1888, § 3). Die Vereinsgründung wurde von der „Cultusgemeinde der vereinigten Israeliten von Ottakring, Hernals und Neulerchenfeld“ genehmigt. Im Jahr 1890 beschloss der Verein in einer außerordentlichen Generalversammlung eine Statutenänderung im Hinblick auf den Vereinszweck in dem nun auch die „gemeinsame Religionsausübung“ nach dem Ritus der Mitglieder eingefügt wurde (Statut 1890, § 1).[1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Novemberpogrom, Arisierung und Vereinsauflösung 1938-1940

Das Bethaus des Wohltätigkeits- und Kranken-Unterstützungsverein Gemiles Chesed wurde während des Novemberpogroms am 10. November 1938 bereits vor 6:00 Früh zerstört.[2]. Die amtliche Auflösung des Wohltätigkeits- und Kranken-Unterstützungsvereisn Gemiles Chesed sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1940. Ein Vermögen von 479,95 Reichsmark wurde abzüglich einer Aufbauumlage und Verwaltungsgebühr (119,99 Reichsmark) in die Israelitische Kultusgemeinde Wien für Fürsorgezwecke eingewiesen.[3]

Erinnern

An dem Haus, in dem sich das Bethaus befand, wurde 1995 eine Gedenktafel angebracht.[4]

Gründer des Vereins 1888-1890

  • Obmann: Heinrich Kornmehl
  • S. Fallik
  • Schriftführer: Max Markheim (1890)
  • Rubin Porjes, Branntweinschenker, 16., Neulerchenfeld, Burggasse 6
  • Ignatz Rotter
  • Leon Taschmann
  • Victor Mann, "Hasenhaarschneider", Hernals, Leopoldigasse 30
  • Sigmund Kornmehl

Stifter des Vereins 1888

  • Jacob Meisler[5]

Quellen

Literatur

  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 126.
  • Jahresberichte der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1932, 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 101 .

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 9973/1938.
  2. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 101.
  3. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 17/1, Schachtel 557.
  4. siehe Thelemangasse.
  5. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 9973/1938 und Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...].