Wohnhausanlage Belvederegasse 36-38
Wohnhausanlage Belvederegasse 36-38; Gemeindebau im 4. Bezirk mit Baubeginn 1950.
Die auf der Liegenschaft Belvederegasse Nr. 36 und 38 befindlichen Althäuser blieben während des Zweiten Weltkriegs von den Bombenangriffen, die in Wieden zwischen 11. 10. 1944 und 7. 2. 1945 niedergingen, nicht verschont. Nr. 36 wurde komplett, Nr. 38 weitgehend zerstört, sodass ein Neubau unvermeidlich war. Mit dem Wiederaufbau der kriegszerstörten Häuser durch die Gemeinde Wien wurde in den 1950-Jahren begonnen. Die 1951 fertig gestellte städtische Wohnhausanlage beherbergte ursprünglich 54 Wohnungen und zwei Lokale, darunter auch den Fleischhauerbetrieb des Alois Katscher, der jedoch im Laufe der Jahre durch ein Blumengeschäft ersetzt wurde.
Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.
Die Belvederegasse, die vor ihrer Umbenennung 1860 Ferdinandsgasse hieß und um 1823 angelegt wurde, verdankt ihren Namen dem Schloss Belvedere, das 1 / 2 Wohnhausanlage Belvederegasse 36-38 von Johann Lucas von Hildebrandt (1668-1745) für Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736) im Jahr 1714 ursprünglich als Gartenpalais erbaut und in mehreren Etappen zur Schlossanlage (Oberes und Unteres Belvedere) erweitert wurde
Weblinks
- Wiener Wohnen: Belvederegasse 36-38 [22.8.2024]