Wohnhausanlage Landstraßer Hauptstraße 173-175

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude / Gemeindebau
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1953
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Friedrich Albrecht, Alfred Bartosch, Rudolf Jarosch, Franz Mörth, Ferdinand Zimmermann
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  370255
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Gemeindebau, 1945 bis 1955
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  • 3., Landstraßer Hauptstraße 173-175

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Wohnhausanlage Landstraßer Hauptstraße 173-175; Gemeindebau im 3. Bezirk mit Baubeginn 1953.

Auf dem Gelände der Wohnhausanlage befand sich ab Mitte des 13. Jahrhunderts das Siechenhaus St. Lazar. Ein Siechenhaus war eine Anstalt, welche am Stadtrand gebaut wurden, um Menschen mit ansteckenden Krankheiten vor Betreten der Stadt, aufzunehmen und zu pflegen. Schon im 13. Jahrhundert wurde das Haus als Bürgerspital geführt, mit angrenzendem Bräuhaus. Das Viertel erhielt seinen Namen St. Marx nach der Errichtung der Kapelle um 1400, welche dem Heiligen Markus geweiht war. Mit Neuerrichtung des Allgemeinen Krankenhauses 1784 wurden sämtliche Kranken in eben dieses übersiedelt, das Gebäude in St. Marx wurde fortan als Versorgungshaus für Arme geführt, bis es Mitte des 19. Jahrhundert zur Gänze der Mautner'schen Brauerei zur Verwendung überlassen wurde. Die Anlage wurde 1945 schwer durch Bombenangriffe beschädigt und musste gänzlich abgetragen werden.

Der Erfinder der Nähmaschine, Josef Madersperger, kam 1780 aus Kufstein nach Wien, wo er 1814 die erste Nähmaschine entwickelte. Er konnte, trotz konstanter Weiterentwicklung, seine Erfindung nicht kommerziell verwerten und kam letztlich ins Versorgungshaus St. Marx, wo er 1850 starb. Ihm zu Ehren wird die heutige Wohnhausanlage im Volksmund als "Maderspergerhof" bezeichnet.

Mit Ende der 1940 Jahre war der Wohnbau wieder auf das Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit angestiegen. Mittels kleiner Duplex-Wohnungen wurde die Wohnungsnot der verarmten Bevölkerung etwas gelindert. Im Jahr 1952 rief Bürgermeister Franz Jonas das Projekt "Sozialer Städtebau" ins Leben, das ein 8-Punkte Programm umfasste. Unter anderem wurde fortan die Mindestgröße von Wohnungen von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben und sie wurden standardmäßig mit Badezimmern ausgestattet.

Kunst am Bau

  • "Frau mit Hasen", Natursteinplastik von Fred Gillesberger (1954/55)
  • "Robbe", Spielplastik von Walter Auer (1958/60)
  • Bronzerelief mit der Büste von Josef Madersperger von Viktor Salma (1954/61)
  • Gedenktafel "Erbaut im Jahre der Befreiung 1955" befand sich einst an der Hausfassade, ist aber mittlerweile verschwunden

Weblinks