Wohnhausanlage Mundygasse
48° 10' 32.17" N, 16° 23' 4.22" E zur Karte im Wien Kulturgut
Wohnhausanlage Mundygasse (10., Mundygasse 1, Steudelgasse 12-18, Quellenstraße 26-28), errichtet in den Jahren 1932-1933 nach Plänen des Architekten Paul Gütl. Die Wohnhausanlage wurde in Blockrandverbauung errichtet und stellt mit dem Bauteil in der Quellenstraße auch eine Baulückenschließung dar. Die Fassadengestaltung ist charakteristisch für die Spätzeit der Gemeindebauarchitektur. An die vorangegangene expressionistische Fassadengestaltung an Gemeindewohnhäusern erinnert noch die Klinkerverkleidung des Sockels. Die Fassade ist ohne innere Gliederung glatt bis zum Hauptgesims hochgezogen. Funktionalismus war das oberste Prinzip, wie auch aus den unterschiedlichen Fenstergrößen, die allein durch die Notwendigkeit des dahinter liegenden Raumes definiert sind, ersichtlich ist. Entlang der Steudelgasse greift die Architektur das leichte Gefälle des Straßenverlaufes auf und setzt die horizontal verlaufenden Linien treppenartig gegeneinander ab. An der Ecke Mundygasse/Steudelgasse befindet sich ein Sgrafitto von Franz Windhager ("Häuserbauer und Heiminstandsetzer", 1951) Darauf sind neben klassischen Bauarbeitern (Maurer, Zimmermann, einem Maurerweib) auch städtische Bedienstete, wie etwa ein angestellter der Müllabfuhr mit einem Colonia-Kübel (Colonia-System) und ein Kanalarbeiter zu erkennen. Der Bauteil Ecke Steudelgasse/Quellenstraße wurde nach 1950 als selbständiges Wohnhaus errichtet.
Literatur
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 262