Wohnhausanlage Strohgasse 14f
Wohnhausanlage Am Modenapark 15; Gemeindebau im 3. Bezirk mit Baubeginn 1949.
1806 kaufte Maria Beatrix Riccarda von Este, die Tochter des Herzogs von Modena, zwei Grundstücke in der nach ihr benannten Beatrixgasse und ließ darauf ein Schloss mit einer prachtvollen Gartenanlage errichten, die bis zur Strohgasse reichte. 1916 wurde das Schloss demoliert und das Grundstück parzelliert. Die geschlossene Verbauung des Geländes erfolgte erst ab 1926. Die Gebäude zwischen Neulinggasse und Strohgasse entstanden nach 1945, darunter auch dieses Wohnhaus. Der Platz Am Modenapark ist nur ein kleiner Rest des einstigen Gartens.
Mit Ende der 1940 Jahre war der Wohnbau wieder auf das Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit angestiegen. Mittels kleiner Duplex-Wohnungen wurde die Wohnungsnot der verarmten Bevölkerung etwas gelindert. Im Jahr 1952 rief Bürgermeister Franz Jonas das Projekt "Sozialer Städtebau" ins Leben, das ein 8-Punkte Programm umfasste. Unter anderem wurde fortan die Mindestgröße von Wohnungen von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben und sie wurden standardmäßig mit Badezimmern ausgestattet.
Der aus Italien stammende Bildhauer Mario Petrucci (1893-1972) wohnte ab 1952 in diesem Wohnhaus. Er schuf vor und nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Statuen und Denkmäler in Wien. Von ihm stammen unter anderem die Reinhardtbüste über dem Portal des Theaters in der Josefstadt und das Heimkehrerdenkmal am Leopoldsberg.
Kunst am Bau
- Mosaike mit Szenen spielender Kinder von Albert Janesch (1949/50)
Weblinks
- Wiener Wohnen: Strohgasse 14f [22.8.2024]