Wollzeile 14
48° 12' 30.23" N, 16° 22' 33.32" E zur Karte im Wien Kulturgut
1, Wollzeile 14 (Konskriptionsnummer 862), Schulerstraße 9.
Hier standen ursprünglich zwei Häuser:
Haus A
1441 wird dieses Gebäude erstmals urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert fiel es an die Stadt, da der damalige Besitzer ohne Erben starb. 1541 kam es wieder in Privatbesitz.
Haus B
Dieses bereits 1340 urkundlich erwähnte Gebäude gehörte damals dem späteren Bürgermeister Lukas Popfinger und seinem Bruder Stefan, die auch den Ottakringer Freihof besaßen. Spätere Besitzer waren der Bürgermeister Niklas II. Würffel (urkundlich ist der Besitz dieses Hauses bei ihm jedoch nicht nachweisbar) und der Bürgermeister Paul Würffel der Ältere. Letzterer überließ es einer nicht näher bezeichneten Stiftung, wodurch es nun als "der Würffl Stift" bezeichnet wurde.
1563 und 1566 wird das damals zweistöckige Haus noch als Benefiziatenhaus der Stiftung Abraham Lännser erwähnt. Im Jahr 1569 wurde es mit Einwilligung des Kaisers verkauft, da es baufällig war und die Kapläne der Stiftung seit längerer Zeit die Stadtsteuern nicht mehr bezahlt hatten. Der Käufer war seit 1561 im Besitz von Haus A, doch bereits 1592 hatten die beiden Gebäude wieder unterschiedliche Eigentümer.
Haus Stadt 862
1774 kamen beide Häuser erneut in eine Hand, wurden um 1790 baulich verbunden und zu einem dreistöckigen Haus umgebaut. Im Jahr 1882 wurde dieses abgetragen und durch das heutige Haus ersetzt. Es steht auf einer Grundfläche von 352 Quadratmetern und wurde nach Plänen von Emil von Förster gebaut, dem es zu dieser Zeit auch gehörte. Durch die Druckwelle und Splitter einer Bombe, die das Nachbarhaus Wollzeile 16 am 8. April 1945 getroffen hatte, wurden Fenster und das Dach beschädigt.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 529-533