Zeiselwagen

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Zeiselwagen, 1825
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.07.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Zeiselwagen.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Zeiselwagen, 1825

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Der Zeiselwagen war ein primitiver Bauernleiterwagen mit über die Seiten gelegten Sitzbrettern und gegebenenfalls mit Rohrdecken gegen Witterungseinflüsse überdacht. Er wurde als städtisches Verkehrsmittel außerhalb des Linienwalls eingesetzt und löste die noch primitiveren Fliegenschützen ab.

Wann sich der Begriff Zeisel in Wien eingebürgert hat und welche Gründe für die Bezeichnung ausschlaggebend waren, ist ungeklärt (beispielsweise verwies man auf das Gasthaus "Zum großen Zeisig", auf Wagenbesitzer aus Zeiselmauer, aber auch auf das bayerische "zeisn" = eilen).

Die Zeiselkutscher (die auch entlegene Ziele ansteuerten [Josef Richter berichtet sogar über Wallfahrten nach Mariazell und Maria Taferl]) gerieten rasch in Konflikt mit den (komfortableren, aber auch teureren) Landkutschen und den Postkutschen, da sie zuweilen diesen vorbehaltene Straßen benützten.

Die erste Nennung von Zeiselwägen enthält ein Schreiben der Niederösterreichischen Regierung an die Stadt Wien vom 27. Jänner 1744, die sich mit einem Protest der Landkutscher beschäftigt. Obwohl diese bereit waren, ihre Tarife zu senken, um die unliebsame Konkurrenz auszuschalten, setzten sich die Zeiselwagen beim einfachen Volk durch und dominierten bald den Ausflugsverkehr in die Vororte. Die Fahrgäste mußten im Besitz eines obrigkeitlichen Passes sein, den die Kutscher zu überprüfen hatten; die Zeiselwagen durften nur mit einer alljährlich zu erneuernden Lizenz eingesetzt werden (Jahresgebühr sechs Gulden), die mit bestimmten Auflagen verbunden war.

Die Zeiselwagen wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Gesellschaftswagen und Stellwagen verdrängt.

Rohrdecken wurden häufig als Überdachungen für Wägen verwendet. Kupferstich 1775

Literatur

  • Gustav Gugitz: Der Zeiselwagen. Ein Beitrag zur Frühgeschichte des Wiener Verkehrswesens. In: Jahrbuch 7 (1948), S. 78 ff.
  • Drei Jahrhunderte Straßenverkehr in Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1961, S. 30 ff. (Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien; 8)
  • Felix Czeike: Der Zeiselwagen. In: Auto-Touring (AT), Nr. 224, 15.04.1965