Zum Eisvogel (2)
48° 13' 3.84" N, 16° 23' 43.22" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zum Eisvogel (2, Prater, Volksprater Nummer 44 [alt Nummer 2]), eines der ältesten Praterlokale; 1782 führte das Gasthaus den Namen „Zu den 3 Raben", 1805 hieß es bereits „Zum Eisvogel", und 1807 hatte es seinen Ruf als gediegenes Esslokal fest begründet. Der erste Wirt war Michael Stich († 1813); Anton Brunner ließ das Gasthaus 1825 renovieren und vergrößern (sechs separierte Zimmer, offener Salon mit Billard), 1846 kaufte es Kaspar Fromm, doch bereits am 19. Juni 1847 brannte das Lokal nieder. In den 1860er Jahren konzertierte Philipp Fahrbach der Ältere hier, 1871 (unter Hofmann) sangen Antonie Mannsfeld und Fanny Hornischer, in den 1870er Jahren das Quartett Margold, dann die Damenkapelle Messerschmid-Grüner (Harmonium spielte Emanuel Hornischer) und ab 1888 die Damenkapelle E. Hornischer. (Damenkapellen blieben beim Eisvogel bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts heimisch [1930 Berta Prüller, 1931 und 1935 Herma Kögler]). Als 1885 Adam Weininger den Eisvogel übernahm, traten Alexander Girardi, Josef Jarno und seine Gattin Hansi Niese hier auf. Rasch entwickelte sich der Eisvogel zum Dorado für die in den Prater ausgeführten Firmlinge. Im April 1945 brannte das Lokal nieder und wurde nicht mehr aufgebaut (heute Parkplatz beim „Lustspieltheater"). Leopold Eisvogel.
Literatur
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 41, 272 f.
- Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 164
- Felix Czeike: Wien in alten Ansichtskarten. Band 2/20, S. 73
- Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 238