Zum weißen Engel (1, Bognergasse 9, Naglergasse 10)
48° 12' 36.71" N, 16° 22' 3.97" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zum weißen Engel (1., Bognergasse 9, Naglergasse 10; Konskriptionsnummer 316).
Die früheste urkundliche Erwähnung dieses Hauses stammt aus dem Jahr 1439. Im 16. Jahrhundert bestimmte der Besitzer, dass das Gebäude nach seinem Tod zu verkaufen und der Großteil des Erlöses für sein Seelenheil anzulegen sei. Da der Käufer ohne Erben starb, kam das Haus in den Besitz der Stadt Wien, die es um 135 Pfund Wiener Pfennig verkaufte.
Mitte des 17. Jahrhunderts trat die Besitzerin ins Kloster bei den Predigern (Dominikanerinnen) ein. Somit kam das Haus in den Besitz des Konvents, wurde aber bald darauf verkauft.
1901/1902 wurde das Gebäude durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzt, das nach Plänen von Oskar Laske (Otto-Wagner-Schüler) und Viktor Fiala erbaute wurde. In diesem befindet sich seit 1902 die Apotheke "Zum weißen Engel". Es zeigt deutliche Merkmale der Jugendstilepoche. Insbesonders zählt die Gestaltung der Portalzone zu den dekorativsten Beispielen für die Anwendung figuraler Jugendstilelemente in der Wiener Architektur. In den Jahren 1989/1990 wurden die Fassaden restauriert.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
- Apotheke "Zum weißen Engel" (1891-1901 beziehungsweise seit 1902)
Literatur
- Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 31), S. 7
- Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 11
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 334 ff.