Zum weißen Hasen
48° 12' 40.27" N, 16° 22' 0.57" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zum weißen Hasen (1., Am Hof 6, Heidenschuss 2, Tiefer Graben 2, Teil, Konskriptionsnummer 323).
Das Gebäude befand sich an der Ecke Heidenschuss/Am Hof. Es bestand ursprünglich aus zwei zweistöckigen Häusern. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1563. Bereits vier Jahre später kamen beide in eine Hand und wurden wahrscheinlich schon bald danach baulich verbunden. Dennoch wurden bis ins 18. Jahrhundert jeweils "zwei Teil Häuser" verzeichnet. Als das benachbarte Heiligengeisthaus 1639 neu errichtet wurde, verband man die beiden Gebäude mit einem Schwibbogen. Zwischen den beiden Häusern führte eine zwanzigstufige Stiege vom Heidenschuss in den Tiefen Graben.
1683 (Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien) oder 1696 (Paul Harrer: Wien, seine Häuser) kam es es in den Besitz des Spezereiwarenhändlers Franz Haas, von dem sich wahrscheinlich der Schildname "Zum weißen Hasen" ableitete.
1852 wurde es von der Gemeinde Wien angekauft und 1858 im Zuge der Neugestaltung des Heidenschusses zusammen mit sechs anderen Objekten abgetragen. Der überwiegende Teil dieses Grundstückes blieb bis heute als Straßenfläche unverbaut.
Siehe auch Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe.
Literatur
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 20, 265
- Hans Ankwicz-Kleehoven: Alt-Wiener Kalender für das Jahr 1922. Wien: Wiener Drucke 1922, S. 69
- Eugen Meßner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1928, S. 78
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 350
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 266 f.