Zur Heiligen Dreifaltigkeit (4, Apotheke)
Zur Heiligen Dreifaltigkeit, (4, Wiedner Hauptstraße 14), Apotheke. Am 28. Dezember 1708 wurde die neu gegründete Apotheke (die älteste in der Vorstadt Wieden) dem Pressburger Apotheker Johann Georg Rauch verliehen. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kam die Apotheke am 24. April 1771 um 12.000 Gulden an Ignaz Moser den Älteren. Es wurde ausbedungen, dass dieser die Apotheke nach Ablegung seiner Prüfungen 1774 übernehmen und gleichzeitig die Tochter der Verkäufer, Theresia Hammerl, ehelichen sollte. Der Sohn des Ehepaars, Ignaz Moser der Jüngere, übernahm die Apotheke 1796. Er wurde 1813-1816 Gremialvorsteher, erwarb sich aber auch auf naturwissenschaftlichem Gebiet (Besitzer einer Sammlung von rund 2.200 Fossilien) große Verdienste und besaß eine größere Privatbibliothek. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts wirkte an der Apotheke Kaspar Herbich, der Großvater Ludwig Anzengrubers. Ab 1849 ist die Apotheke mit der Familie Lamatsch eng verknüpft. Dr. chem. Johann Lamatsch war 1857-1864 Mitglied der Gewerbesektion der Niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer und gab Ende der 1850er Jahre ein "Handbuch der allgemeinen Waarenkunde aus dem Pflanzenreiche für Ärzte, Apotheker, Kameralbeamte, Droguisten, Oeconomen, Fabrikanten und Gebildete jeden Standes" heraus.
Literatur
- Felix Czeike: Die Apotheke "Zur heiligen Dreifaltigkeit". In: Wiener Geschichtsblätter. Band 30. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1975, S. XXXIII f.
- Felix Czeike: Die Apotheke "Zur heiligen Dreifaltigkeit". In: Wiener Geschichtsblätter. Band 40. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1985, S. XXIV f.
- Felix Czeike: Die Wiener Gremialvorsteher: Ignaz Moser. In: Österreichische Apothekerkammer: Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ. Band 18. Wien: Österreichische Apotheker-Verlags Gesellschaft 1964, S. 423 ff.
- Leopold Hochberger / Joseph Noggler: Geschichte der Wiener Apotheken. Wien: Verlag des Wiener Apotheker-Hauptgremium, S. 102 ff.