Zwangsarbeiterlager Aspern
48° 12' 57.15" N, 16° 29' 27.65" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.
Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.
In 22., Lobaugasse 17 befand sich laut dieser Liste ein Lager "Lobau" der "O.B. Aspern, Lobau 17 O.B.F. Kiessling". Laut dem Wiener Adressbuch "Lehmann" wohnte ein "Kiesling, Karl, Gastwirt, XXII. Lobaug. 17." sowie in der Quergasse ein "Kiesling, Johann, Landw., XXII. Zachgasse 10."
Die 43 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter (13 Männer, 26 Frauen und 4 Kinder), von denen anfangs 35 als "arbeitsfähig" eingestuft waren, wurden bei "Oberleitner" ("Herbert Oberleitner"), "Kiesling" ("Kissling") und Hohlmann für landwirtschaftliche Arbeiten eingesetzt.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter
Weblinks
- Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien: Ungarische Zwangsarbeit in Wien
- Deutschland - ein Denkmal: Verzeichnis der nationalsozialistischen Lager und Haftstätten 1933 bis 1945: Zwangsarbeitslager für ungarische Juden in Österreich: Wien-Aspern
- Familie Tenhumberg: Zwangsarbeitslager für ungarische Juden: Wien-Aspern
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.