Zwangsarbeiterlager Deutschordenstraße 6
48° 11' 43.99" N, 16° 16' 0.12" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.
Eine Liste des Wilhelminenspitals[1] verzeichnet die dort behandelten Ausländerinnen und Ausländer. Die Liste enthält Aufnahmezahl, Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Geburtsort (Land), Eintritt, Austritt, "Bestimmungsort" mit Firma und Wohnadresse (mit den zeitgenössischen Straßennamen).[2] In die Bearbeitung aufgenommen wurden nur jene Adressen, bei denen "Lager" angegeben war, beziehungsweise nur jene Firmenlager, die als solche bezeichnet wurden.
In 14., Deutschordenstraße 6 befand sich laut dieser Liste ein Lager für griechische und jugoslawische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt.209 - Wilhelminenspital, A1 – Direktionsakten: Mappe 47: "Suchaktion Ausländer"
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen
- Brigitte Rigele: Bearbeitung der Liste des Wilhelminenspitals (1999)
Literatur
- Stefan August Lütgenau: Zwangsarbeit im "Reichsgau" Wien 1938-1945. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 59 (2003), S. 167-186
- Stefan August Lütgenau / Maria Mesner / Alexander Schröck: Der Einsatz von Zwangsarbeit während der NS-Zeit bei der Stadt Wien. Studie verfasst im Auftrag des Magistrats der Stadt Wien, Magistratsabteilung 8, Wiener Stadt- und Landesarchiv. Wien 2000
- Stefan August Lütgenau / Maria Mesner / Alexander Schröck: Die Wiener städtischen Unternehmungen in der Zeit des Nationalsozialismus: Exposé zu einer historischen Studie über den Einsatz von Fremd- und ZwangsarbeiterInnen. Wien 2000