Zwangsarbeiterlager Gramatneusiedl

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Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von Juni 1944
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 68280
GND
WikidataID
Objektbezug Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
Quelle
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48° 1' 16.89" N, 16° 29' 49.76" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.

Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.

In 23., Gramatneusiedl (1938-1954 als Teil des 23. Bezirks Schwechat zu Groß-Wien gehörend) befand sich laut dieser Liste von Juni 1944 bis 1945 ein Lager der "Landwirtschaftlichen Genossenschaft". Laut Volksgerichtsakt umfasste das Lager zum Zeitpunkt einer Inspektion durch den jüdischen Lagerarzt 32 Personen (15 Männer, 15 Frauen und 2 Kinder), von denen 30 als arbeitsfähig eingestuft waren. Die ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wurden bei der Arbeit in einer Mühle eingesetzt. Dabei handelt es sich vermutlich um die Ladenmühle an der Fischa beziehungsweise deren Nachfolgebau (Gramatneusiedlbei Hauptstraße 57 und 59, 1771–1826 Nr. 1, 1826–1961 Nr. 44),[2] die vor 1751 erbaut und 1846 abgerissen wurde. 1847 wurde an dieser Stelle die dritte Textilfabrik Marienthal eröffnet. Die auf dem Gelände der ehemaligen Ladenmühle errichteten Fabrikanlagen (im Wesentlichen der Spinnereikomplex) wurden 1939 von der "Landwirtschaftlichen Genossenschaft Gramatneusiedl" erworben, die bis 1940 die Gebäude zu Getreidelagern und Reparaturwerkstätten für landwirtschaftliche Geräte umbauen ließ. Diese wurden 1945 von Soldaten der Deutschen Wehrmacht niedergebrannt. Heute befindet sich auf dem Areal der ehemaligen Ladenmühle der Werkstättenbetrieb von "Raiffeisen-Lagerhaus".[3]

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise