Zwangsarbeiterlager Hennersdorf 71
48° 6' 43.39" N, 16° 21' 33.44" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.
Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.
In 24., Hennersdorf (1938-1954 als Teil des 24. Bezirks Mödling zu Groß-Wien gehörend) befanden sich laut dieser Liste von 1944 bis April 1945 ein Lager der "O.B. Hennersdorf" sowie ein weiteres Lager. Dieses war vermutlich ebenfalls ein Lager der "O.B. Hennersdorf" (Ortsbauernschaft).
Ein Lager befand sich in "Hennersdorf Nr. 7". Laut Volksgerichtsakt umfasste das Lager zum Zeitpunkt einer Inspektion durch den jüdischen Lagerarzt 47 Personen (17 Männer, 25 Frauen und 5 Kinder), von denen anfangs 37 als "arbeitsfähig" eingestuft waren.
Das zweite Lager befand sich in "Hennersdorf Nr. 71". Laut Volksgerichtsakt umfasste das Lager zum Zeitpunkt einer Inspektion durch den jüdischen Lagerarzt 23 Personen (10 Männer, 12 Frauen und 1 Kind), von denen anfangs 21 als "arbeitsfähig" eingestuft waren.
Beide Lager konnten nicht eindeutig lokalisiert werden.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.