Zwangsarbeiterlager Raasdorf bei Wien, Gut Thavonhof
48° 13' 34.32" N, 16° 36' 4.98" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.
Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.
In 22., Thavonhof 1, Raasdorf bei Wien beziehungsweise Probstdorf (1938-1954 als Teil des 22. Bezirks Groß-Enzersdorf zu Groß-Wien gehörend) befand sich laut dieser Liste ein Lager im "Gut Thavonhof".
Die 15 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter (5 Männer, 9 Frauen und 1 Kind), von denen anfangs 14 als "arbeitsfähig" eingestuft waren, wurden bei der "Gutsverwaltung Lobau" (Grundbesitzer Meyerzeth) für landwirtschaftliche Arbeiten und das Ausheben von Panzergräben. Dabei mussten die Lagerinsassen täglich etwa zehn bis zwölf Stunden schwere Arbeit verrichten.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.