Zwangsarbeiterlager Traiskirchen, Badener Straße 9-11
48° 1' 21.87" N, 16° 16' 48.21" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.
Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.
In Traiskirchen, Badener Straße 9-11 befand sich laut dieser Liste (fäschlicherweise im 22., Bezirk angegeben) ein Lager der Firma "Schmitt und Junk, Singerstr. 27.I." in "Traiskirchen, Linol u. Wachstuchfabrik".
Die "Österreichische Granitol" – Kunstleder und Wachstuch Fabrik GmbH – wurde vor dem Ersten Weltkrieg gegründet und 1922 in Österreichische Linoleum-, Wachstuch- und Kunstlederfabriken AG umgewandelt. Am Standort Traiskirchen wurden 1929 circa 1.500 Arbeiter beschäftigt.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.