Alexander Mell
Mell Alexander, * 17. Februar 1850 Prag, † 30. September 1931 Wien 13, Auhofstraße 244 (Ober-St.-Veiter Friedhof), Pädagoge.
Nachdem er als Professor an einer Lehrerbildungsanstalt gewirkt hatte, wurde er 1886 mit der Leitung der ersten und größten Blindenerziehungsanstalt in Wien betraut (2, Wittelsbachstraße 5) und führte das Institut bis 1919 als Direktor. In dieser Zeit hat er hinsichtlich der Theorie und Praxis der Blindenpädagogik nachhaltig reformatorische Arbeit geleistet; sein pädagogisches Hauptziel war es, die Selbständigkeit der Blinden in der Schule und im späteren Beruf zu entwickeln und sie aus einem Objekt des Mitleids zu arbeitsfähigen und gleichberechtigten Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft zu machen. Er gründete auch die erste und einzige österreichische Blindenbibliothek in Brailleschrift sowie verschiedene Hilfsvereinigungen für Blinde.
Hofrat. Nachlass in der Wienbibliothek im Rathaus. Alexander-Mell-Gasse.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.23650/1931: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Mell Alexander
- Wienbibliothek im Rathaus: Nachlass Alexander Mell
- Wienbibliothek Digital: Alexander Mell
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 18.06.1968