Jesuitenhof

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Letzte Änderung am 6.05.2024 durch WIEN1.lanm08uns

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Die Jesuiten besaßen in Wien mehrere Höfe.

1) Alter Jesuitenhof (l, Schönlaterngasse 11), in dem sich einst ihr Seminar befand (Bau aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts). Der alte Jesuitenhof, ein aus dem 15. Jahrhundert stammendes Gebäude, kam 1783 in private Hände. Das Gebäude (samt Gartenrest) wurde 1810 von Josef Voigt erworben, der hier ein Materialdepot für die Drogerie „Zum schwarzen Hund" einrichtete.

2) Alter Jesuitenhof (3, Ungargasse 28), erbaut vor 1734, nach 1810 Magazin der Chemischen Produktenfabrik Josef Voigt „Zum schwarzen Hund", später „Erzherzog Friedrich's Central-Milchdepot". Neubau 1960-1962 (Gedenktafel; Salvator-Mundi-Figur über Haustor), barockes Hauszeichen (um 1720, nach Bombenangriff am 12. März 1945 geborgen und restauriert).

3) Jesuitenhof mit Garten in der Kothgasse auf der Laimgrube (6, Getreidemarkt 9). Der Jesuitenhof in der Kothgasse, ein weitläufiges zweistöckiges Hauptgebäude mit vielen Nebengebäuden, wurde 1776 dem Hofkriegsrat zugewiesen. An seiner Mauer wurden 1809 die Wiener Jakob Eschenbacher und Peter Tell von den Franzosen erschossen (Getreidemarkt). Der Hof wurde 1862-1865 zum Gebäude der Geniedirektion verbaut.

4) Jesuitenhof in der Ungargasse, dessen hinterer Garten 1776 dem Tierärztlichen Institut zugewiesen wurde (3, Linke Bahngasse 11).

Literatur

  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 108 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 75
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 81
  • Eugen Meßner: Innere Stadt: ein Beitrag zur Heimatkunde des 1. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österr. Bundesverl. 1928, S. 91