Andre Maczuski
Andre Maczuski, * 18. Dezember 1825, † 6. Februar 1911 Wien (?), Kaufmann, Parfümeriewarenfabrikant, Hausbesitzer.
Biografie
Andre – auch André oder Andreas – Maczuski wurde 1825 geboren. Er wurde zum Bürger von Wien ernannt und war mit Aloisia Maczuski verheiratet. Ab 1855 stellte er Parfum und andere Pflegeartikel her. 1882 wurde ihm das Patent für ein Nußextrakt zum Haarefärben erteilt. Das Sortiment seines Unternehmens bestand 1893 aus "feinsten Parfüms, Blumen-Pomaden und Oelen, Blumen-Seifen, Toilette- und Haarwasch-Wässer, feinster Poudre de Rix u. Schminken, Eau de Cologne, Mundwasser und Zahnpasten und Pulcherin-Toilette-Artikeln. Erfinder und k. k. Privilegiums-Inhaber der allein echten Nuß-Extract-Haarfarben."[1] 1896 wurde das Unternehmen anscheinend dem Parfümeriewaren- und Toilette-Artikel-Erzeuger Vincenz Gelinek (1., Kärntner Straße 22) als Nachfolger übergeben, was jedoch 1901 rückgängig gemacht wurde. Daraufhin führte erneut Andre Maczuski das Unternehmen.
Der Firmen- und Verkaufssitz des Parfümeriewelthandels "A. Maczuski" befand sich zunächst in der 1., Kärntner Straße 26. Zeitweise wurde auch ein zweiter Standort in der 1., Rotenturmstraße 6 betrieben. Anfang der 1880er Jahre erfolgte der Umzug in den dritten Bezirk (3., Erdberger Lände 2). Das vierstöckige Haus wurde 1883 errichtet und gehörte Andre Maczuski. Eine Verkaufsniederlassung des Unternehmens in der 1., Kärntner Straße 19 blieb zusätzlich bestehen. Die Familie Maczuski übersiedelte von der 1., Spiegelgasse 6 in eine der Wohnungen in der Erdberger Lände 2.
Andre Maczuski verstarb im 86. Lebensjahr 1911 und wurde in der Familiengruft am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Die Erhaltung der Grabstätte (gestaltet vom Bildhauer Carl Anselm Zinsler) über seinen Tod hinaus hatte Maczuski bereits zu Lebzeiten geregelt und der Stadt Wien dafür ein Widmungskapital von 13.000 Kronen überantwortet. Als Alleinerbin war Maczuskis Ehefrau eingesetzt, die das Unternehmen "A. Maczuski" gemeinsam mit Maria Maczuski, verheiratete Wagner (eventuell die Tochter von Aloisia und Andre Maczuski) weiterführte. Aloisia Maczuski dürfte ein zweites Mal geheiratet haben, da sie ab 1929 den Namen Aloisia Vogel führte.
Quellen
- Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger. Nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung. Wien: Österreichische Anzeigen-Gesellschaft 1859–1942
- ANNO: A. Maczuski Nachfolger Vincenz Gelinek (I. Bez.) wurde über Gewerbszurücklegung gelöscht. In: Wiener Zeitung, 9.10.1901
- Stadtrats-Sitzung vom 5. April 1907. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Presse- und Informationsdienst 1907, S. 993
- Ergänzungsblatt zum Häuser-Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. Wien / Leipzig: Josef Lenobel 1911, S. 72
- ANNO: Todesfälle. André Maczuski. In: Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 8.2.1911
- ANNO: Firmaprotokollierungen – Aenderungen und Zusätze zu bereits eingetragenen Firmen: Wien (3), Erdbergerlände 2, A. Maczuski. In: Neue Freie Presse, 7.4.1911
- Eintragungen in den Erwerbssteuer-Kataster. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Presse- und Informationsdienst 1913, S. 5
Literatur
- Österreichisches Patentamt: Privileg 1882/003567 (Nußextrakt zum Haarefärben) [Stand: 03.09.2024]