Spiegelgasse
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Objekt
48° 12' 23.75" N, 16° 22' 10.72" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Name Spiegelgasse (1.) geht bis 1367 zurück, dürfte sich aber nicht von einem Patriziergeschlecht dieses Namens ableiten, sondern eher vom Spieglerhaus. Spiegler (Spiegelerzeuger) waren hier jedenfalls sesshaft. Der ältere obere Teil der Gasse hieß 1347 Laderstraße, später "Hinter St. Dorothea".
Gebäude
- Nummer 5: ehemaliger Matschakerhof.
- Nummer 6: Auersperghof. Hier wohnte Friedrich Schlegel während seines Wiener Aufenthalts.
- Nummer 9 (Seilergasse 10, Göttweihergasse 2): Göttweiher Hof. Hier wohnte 1822/1823 Franz Schubert bei seinem Freund Franz von Schober (Gedenktafel) und komponierte unter anderem seine h-Moll-Symphonie.
- Nummer 12 und 14 (Plankengasse 6 und 7, Dorotheergasse 13): Klosterneuburger Hof (vorher Dorotheerhof)
- Nummer 16 (Dorotheergasse 11-13): Dorotheum.
- Nummer 21: Im vierten Stock des Vorgängerhauses starb in der Wohnung der Schwestern Fröhlich am 21. Jänner 1872 Franz Grillparzer (Gedenktafel, 1873); die Wohnung wurde im Wien Museum museal aufgebaut.
- Nummer 23-25: Bis 1786 stand hier der Schaumburgerhof.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Orientierungsnummern (ONr.) 1, 2 und 3: Pfarre St. Stefan; ONr. 10 und 12: Pfarre St. Michael; Rest: Pfarre St. Augustin
- ab 1908: ungerade ONr. 1-9: Pfarre St. Stefan; ungerade ONr. ab 11 und gerade ONr. ab 2: Pfarre St. Augustin
Quellen
Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Spiegelgasse
Literatur
- Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, S. 68
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 169 f.
- Heinrich Finke: Der Briefwechsel Friedrich und Dorothea Schlegels 1818-1820. 1923, (Nummer 6), S. 271
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 84
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 484
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 266
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 611 ff.
- Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 54 f.
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 85 ff.
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Friedrich Reischl: Die Wiener Prälatenhöfe. Wien: Selbstverlag 1919, (Nummer 9) S. 108 ff., (Nummer 23), S. 182
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 89
- Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, (Nummer 25), S. 79, (Nummer 9) S. 82
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 85 f.