Anna, Mutter Mariens, Heilige, in Österreich und Wien verehrt.
Bis in die Maria-Theresianische Zeit war der Annentag (26. Juli) ein offizieller Feiertag, noch Anfang des 20. Jahrhunderts war der Vorname Anna der häufigste Mädchenname bei Taufen. Das Annenfest hat in Wien eine lange Tradition. Der Name Anna wurde erstmals um 150 durch das sogenannte Protoevangelium des heiligen Jakobus verbreitet.
Die Darstellung zeigt Anna meist mit Maria, der sie die heilige Schrift erklärt. Sehr verbreitet ist die Darstellung "Heilige Anna Selbdritt" (Anna mit dem Jesuskind auf dem Arm oder Schoß, daneben stehend oder sitzend Maria). Die älteste Darstellung Wiens (Meister des Albrechtsaltars, um 1440) zeigt die Begegnung von Joachim und Anna vor der Silhouette der Stadt.
Neben der Annakirche (1) sind der heiligen Anna auch die Baumgartner Kirche und die Breitenleer Kirche sowie Annakapellen geweiht; eine Hauskapelle im Neuberger Hof verschwand spätestens 1790. Nach der Heiligen benannt sind außerdem die Annagasse, der Annahof, der Annakeller und das Annakloster.
Literatur
- Otto Wimmer: Handbuch der Namen und Heiligen. Innsbruck: Tyrolia-Verlag 1966, S. 124 f.
- Gustav Gugitz: Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs. Band 2. Wien: Hollinek 1949 (Österreichische Heimat, 14/15), S. 40 ff.
- Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde 12 (1967), S. 76 ff.