Antal Festetics

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Festetics, Antal
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Festetics de Tolna, Antal-Erwin
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel o. Prof. em., Dr., Dr. h. c.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37772
GNDGemeindsame Normdatei 130148121
Wikidata Q87449
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Juni 1937
GeburtsortOrt der Geburt Budapest
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Zoologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Förderungspreis der Stadt Wien (Übernahme: 7. Oktober 1969)
  • Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1962)
  • Internationaler Naturschutzpreis des WWF (Verleihung: 1982)
  • Großes Ehrenzeichen des Burgenlandes (Verleihung: 1982)
  • Weltnaturschutz-Orden der Goldenen Arche (Verleihung: 1987)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen der Steiermark (Verleihung: 1987)
  • Österreichischer Staatspreis für Umweltschutz (Verleihung: 1988)
  • Paracelsusring der Stadt Villach (Verleihung: 1990)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 2. Juni 1992, Übernahme: 22. September 1992)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 9. August 1996, Übernahme: 19. März 1997)
  • Platin Romy für das Lebenswerk (Verleihung: 1997)
  • Naturschutzpreis „Pro Natura“ der Republik Ungarn (Verleihung: 1998)
  • Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (Verleihung: 1998)
  • Komturkreuz des Landes Burgenland (Verleihung: 2007)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2009)
  • Ehrendoktor der Agraruniversität Keszthely, Ungarn (Übernahme: 1988)


Antal Festetics, * 12. Juni 1937 Budapest, Zoologe, Verhaltensforscher, Naturschützer.

Biografie

Antal Festetics kam als zweiter Sohn von Christoph Graf Festetics von Tolna und dessen Ehefrau Marie, eine geborene Gräfin Blanckenstein, zur Welt. Seine Familie, die zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie dem Hochadel angehörte, wurde von den kommunistischen Machthabern 1951 als "Klassenfeind" deklariert und in ein Arbeitslager deportiert. Antal Festetics musste in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten. Nach mehreren Fluchtversuchen und Inhaftierungen gelang es ihm, im Zuge des Ungarischen Volksaufstandes 1956 im Wagen des US-amerikanischen Senators Clayborn Pell, den er zufällig kennengelernt hatte, nach Österreich zu fliehen.

Von 1956 bis 1963 studierte Antal Festetics Biologie an der Universität Wien und promovierte 1965 mit einer Arbeit über "Beiträge zur Ethologie, Ökologie und geographischen Verteilung der Spalax leucodon (Nordmann 1840)". Noch als Doktorand, ab 1963, erhielt er erste Lehraufträge, nach der Promotion war er Assistent bei Wilhelm Marinelli und Lehrbeauftragter für Ökologie und Verhalten der Wirbeltiere am I. Zoologischen Institut der Universität Wien. 1972 wurde er als Professor an das Institut für Jagdkunde der Universität Göttingen berufen. Mit der inhaltlichen Erweiterung zum "Institut für Wildbiologie und Jagdkunde" leitete er einen Paradigmenwechsel ein, Festetics wurde damit zum ersten Professor für Wildbiologie in Deutschland. Als Honorarprofessor für Wildbiologie lehrte er von 1981 bis 1994 zudem auch an der Universität Wien. 2005 emeritierte er in Göttingen, hielt aber weiterhin Lehrveranstaltungen ab.

Festetics zählt heute zu den bekanntesten Vertretern der vergleichenden Verhaltensforschung. Bereits 1959 hatte er bei einer Tagung in Stuttgart Konrad Lorenz kennengelernt, der ihn zeitlebens prägte. Sein Interesse für den Schutz der Lebensräume, das sich in einer langjährigen Tätigkeit für den Naturschutz dokumentiert, und für seinen Forschungsschwerpunkt, die Verhaltensforschung, wurde nicht zuletzt von Konrad Lorenz gefördert.

Nach seiner Berufung nach Göttingen setzte sich Festetics besonders mit der Erhaltung bedrohter Tierarten auseinander. Er organisierte 1978 und 1979 Symposien über die äußerst bedrohten Tierarten Luchs und Fischotter und lieferte damit Impulse für die inzwischen laufenden Schutz- und Wiederansiedlungsprogramme. Auch an der Wiederansiedlung des Bibers in der Wiener Lobau war er beteiligt. Festetics pflegte zudem immer eine enge emotionale Beziehung zum Neusiedler-See-Gebiet. In der Frühzeit des burgenländischen Naturschutzes war er an einigen wichtigen Erfolgen wesentlich beteiligt, beispielsweise an der Verhinderung des Baus einer Straßenbrücke über den See. Er engagierte sich in der Rettung der letzten Pusztaflächen im burgenländischen Seewinkel, initiierte den Zweistaaten-Nationalpark "Neusiedler See – Seewinkel", trat aber auch gegen das geplante Donaukraftwerk Hainburg und für den Nationalpark Donauauen ein.

Festetics war 1963 einer der Gründer des World Wildlife Fund (WWF) in Österreich und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats. Ab 1980 fungierte er als Präsident der Konrad-Lorenz-Gesellschaft für Umweltschutz und Verhaltensforschung in Göttingen.

Sowohl für seine wissenschaftlichen Leistungen als auch für sein Engagement für Artenvielfalt und Umweltschutz erhielt Festetics zahlreiche Preise und Ehrungen im In- und Ausland. Unter den Auszeichnungen findet sich auch ein Fernsehpreis: 1997 wurde Antal Festetics mit der "Platin Romy" für sein Lebenswerk in Film und Fernsehen ausgezeichnet. Neben Dokumentationen über die Donau oder den Neusiedler See moderierte er in den Jahren 1983 bis 1999 insgesamt 35 Sendungen der ORF-Naturfilmreihe "Wildtiere und Wir", die auf innovative Weise hohen Informationsgehalt, kulturhistorische Bezüge und humorvolle Unterhaltung in einem Format vereinte.

Quellen

Literatur


Literatur von und über Antal Festetics finden Sie im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks