Auguste Bailly

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bailly, Auguste
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Krammel, Auguste; Baily, Auguste; Neumeier, Auguste; Neumayer, Auguste
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  370400
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata Q119018164
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Juli 1915
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum unbekannt
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Verkäuferin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) KPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Widerstandsbewegung
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Letzte Änderung am 18.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka


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Auguste Bailly, * 6. Juli 1915 Wien, † ?, Verkäuferin, Widerstandskämpferin.

Biografie

Auguste Bailly – auch "Gusti" oder "Gustl" gerufen – wurde als Auguste Krammel in Wien geboren. Sie war zunächst in der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend aktiv und wechselte 1931 zum Kommunistischen Jugendverband. Trotz Verbot arbeitete Bailly im Austrofaschismus von 1934 bis 1938 für die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ). Kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme Österreichs 1938 flüchtete sie nach Belgien, wo sie unter anderem mit Lotte Brainin, Hertha Fuchs-Ligeti, Anna Hand und Hedy Urach ihre Widerstandsaktivitäten fortsetzte. Dort heiratete sie den belgischen Kommunisten, Widerstandskämpfer und Magazineur Albert Viktor Paul Ghislain Bailly (* 1. November 1916) und erhielt dadurch die belgische Staatsbürgerschaft.

Nachdem im Mai 1940 Truppen der Deutschen Wehrmacht das neutrale Belgien besetzt hatten, entschied Auguste Bailly wieder nach Österreich zurückzukehren. Beim zweiten Versuch wurde ihr nach Gestapo-Verhören die Ausreise aus Belgien gestattet. In Wien angekommen nahm sie Kontakt zum kommunistischen Widerstand auf und arbeitete etwa mit der ebenfalls aus Belgien heimgekehrten und mittlerweile zum Leitungsgremium der kommunistischen Bewegung gehörenden Hedy Urach und Erwin Puschmann zusammen. Am 10. Oktober 1941 wurde Auguste Bailly verhaftet, inhaftiert und verhört. Während der Gerichtsverhandlung im Oberlandesgericht Wien wurde ihr etwa vorgeworfen kommunistische Untergrundgruppen zu leiten, ihre Wohnung für verbotene Zusammenkünfte zur Verfügung zu stellen und Botengänge für Hedy Urach durchzuführen. Bailly leugnete die Vorwürfe und wurde, da keine Zeug*innen gegen sie aussagten, vom Gericht freigesprochen. Sie wurde daraufhin allerdings nicht freigelassen, sondern – vermutlich im Rahmen einer "Schutzhaft" – in das Zuchthaus Aichach bei München verlegt. Margarete Schütte-Lihotzky, eine Mitgefangene Baillys, berichtete, dass sie bis Kriegsende 1945 dort in Haft blieb.

1947 leitete Bailly ein Verfahren zur Todeserklärung ihres belgischen Ehemannes Albert Bailly ein, der 1942/1943 von der Gestapo aufgrund seiner Widerstandstätigkeit festgenommen worden war. Im Jahr darauf heiratete sie ein zweites Mal, einen kommunistischen Polizisten (Neumeier).

Quellen

Literatur

Weblinks