Hedy Urach

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Urach, Hedy
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Urach, Hedwig
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2293
GNDGemeindsame Normdatei 1019440686
Wikidata Q1593453
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. August 1910
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 17. Mai 1943
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schneiderin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Kommunistische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 11.09.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  18. Mai 1943
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Reihe 27, Nummer 47

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hedy (Hedwig) Urach, * 20. August 1910 Wien, † 17. Mai 1943 Wien, Schneiderin, Widerstandskämpferin

Biografie

Hedy Urach entstammt einer in Speising wohnenden Arbeiterfamilie. Nach acht Klassen Pflichtschule absolvierte sie eine Lehre als Schneiderin in Wien-Meidling, die sie 1927 abschloss. Nach der Lehrzeit zunächst arbeitslos, arbeitete sie in weiterer Folge in einer Radiofirma, einer chemischen Wäscherei und einer Putzerei, ab 1930 als Flechterin in einer Schuhfabrik.

Vorerst sozialisiert bei den Kinderfreunden und im Arbeiter-Turn- und Sportverein stieß sie 1928 zum Kommunistischen Jugendverband und zur KPÖ. In der Schuhfabrik Michelstädter baute sie eine kommunistische Betriebszelle auf und organisierte einen Lohnstreik. Die Parteiführung wurde so auf die junge Kommunistin aufmerksam und entsandte sie zur weiteren Schulung nach Moskau (1931/1932). Nach ihrer Rückkehr rückte Urach in das Zentralkomitee des Jugendverbandes auf und nahm sich besonders der Parteiarbeit unter jungen Arbeiterinnen an. Auch nach dem Verbot der KPÖ im Mai 1933 betrieb sie ihr Engagement in der Illegalität weiter. 1937 wurde sie verhaftet und verbrachte vier Monate in Haft.

Nach dem "Anschluss" ebenfalls für einige Monate inhaftiert, ging Hedy Urach nach Belgien, wo sie als Kindermädchen arbeitete. Nach der Besetzung des Landes durch die Wehrmacht 1940 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie nun dem Leitungsgremium der kommunistischen Bewegung angehörte. Im Juni 1941 verhaftet, wurde sie am 16. Dezember 1942 wegen "Hochverrats" zum Tod verurteilt. Im Wiener Landesgericht ein halbes Jahr in der Todeszelle, ehe sie im Mai 1943 hingerichtet wurde.

1949 wurde im 13. Wiener Gemeindebezirk die Hedy-Urach-Gasse nach der Widerstandskämpferin benannt. 2005 wurde auch eine Erläuterungstafel angebracht (Erläuterungstafel Hedy-Urach-Gasse). Zum Gedenken an sie und drei in der Zeit des Nationalsozialismus hingerichtete Straßenbahner wurde 1947 auf dem Gelände des Straßenbahn-Betriebsbahnhofs Speising ein Denkmal errichtet. Ihr Name befindet sich auf einer Gedenktafel "für zwölf hingerichtete KPÖ-Funktionäre", die zuerst an einem KPÖ-Lokal in der Wasagasse (Gedenktafel für zwölf hingerichtete KPÖ-Funktionäre - Wasagasse) und später an der Wielandschule angebracht war (Gedenktafel für zwölf hingerichtete KPÖ-Funktionäre - Wielandgasse). Die Tafel ist heute wieder in den Räumlichkeiten des Ernst-Kirchweger-Hauses angebracht. Ihr Name ist an einer Gedenktafel angebracht, die 1967 im ehemaligen Hinrichtungsraum im Landesgericht Wien in 8., Landesgerichtsstraße 11 angebracht wurde (Gedenkstätte für die Opfer der NS-Justiz - Neugestaltung 1967).

Literatur

  • Willi Weinert: "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof, und zu Opfergräbern auf Wiens Friedhöfen. 3. Auflage. Wien: Wiener Stern Verlag 2011, S. 264
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 15. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016, S. 120 f.
  • Manfred Mugrauer: "Soldat der gerechten Sache". Zum 100. Geburtstag der kommunistischen Widerstandskämpferin Hedy Urach. In: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft 17 (2001), Nr. 3, S. 9–21. (als PDF (extern))
  • Rathauskorrespondenz, 22.10.2002
  • Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934 - 1945. Eine Dokumentation. Hg.: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 2. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 177 ff.

Weblinks