Barnabitenfreihof
48° 13' 37.33" N, 16° 20' 49.69" E zur Karte im Wien Kulturgut
Barnabitenfreihof (18., Gentzgasse 10), Sitz der zur Hofkirche St. Michael (1, 1626 an die Barnabiten übertragen) gehörigen Grundherrschaft.
Ab 1336 handelte es sich bei diesem Besitz um das Gebiet am linken Ufer des Währinger Bachs (Raum Gentzgasse) vom heutigen Gürtel bis zur Feldgasse (heute Gymnasiumstraße). 1482 kamen durch eine Stiftung (Agnes von Pottendorf) umliegende Gebiete dazu, sodass St. Michael nach dem Kloster Michaelbeuern (Salzburg) der größte Grundbesitzer im heutigen 18. Bezirk wurde. Die Barnabiten rundeten durch Zukäufe den Besitz ab. Den von der Gräfin Lamberg erworbenen Freihof machten sie zum Sitz ihrer Verwaltung. Ab 1673 besaßen sie die gesamten obrigkeitlichen Rechte über Währing. Nach der Zweiten Türkenbelagerung (1683) richteten die Barnabiten in dem Gebäude (über dessen Vorgeschichte nichts Genaues bekannt ist) ein Amtshaus ein.
Im Zuge der Revitalisierung des Gebäudes durch Alois Machatschek 1984/1985 wurde die Sala Terrena (Ende des 17. Jahrhunderts) als Kirchenraum adaptiert und ausgestattet. Heute sind im Hauptgebäude die Schwedische Kirche in Österreich (seit 1986) und die Österreichisch-Schwedische Gesellschaft untergebracht. Die ehemalige Hauskapelle im rechten Hoftrakt ist profaniert. Im linken Hoftrakt befindet sich ein drei Jahrhunderte alter Gartensaal. Im Park steht ein zweigeschossiges Gartenhaus (18. Jahrhundert).
Literatur
- Hannelore Fiegl: Zur Geschichte des Freihofes der Barnabiten in Währing. In: in: Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing 6. Wien: Museumsverein 1971, S. 50 f.
- Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 104
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 128 f.