Baumgartner Bad

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges Bauwerk
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1875
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1997
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Baumgarten
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4943
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.11.2023 durch DYN.gzemann
  • 14., Hackinger Straße 26

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Baumgartner Bad (14., Hackinger Straße 26, ehemals: Hackinger Straße 8), 1875-1997.

Geschichte

1875 war das Gründungsjahr der privaten Bade- und Schwimmanstalt Alois Huber & Karl Brustmann, allgemein bekannt als Baumgartner Bad. Das Wasser in den Becken war im Gegensatz zu vielen anderen Bädern sauberes Quellwasser und stammte nicht aus dem schmutzigen Wienfluss. Je nach Budget konnte man sich für ein Bad der ersten oder zweiten Klasse entscheiden. Außerdem wurden ermäßigte Abonnements angeboten. Zwischen 5 und 21 Uhr konnten Damen und Herren zur gleichen Zeit baden, allerdings in zwei getrennten Becken, wobei das Becken für die Damen nur halb so groß war, wie das Herrenbecken.[1]

Ab 1897 wurde vor dem Grund des Baumgartner Bades von der Stadt Wien ein Schöpfwerk errichtet. Es diente der Straßenbespritzung, der Reinigung der nahegelegenen Unratsabladestation aber auch der Füllung der Becken des Baumgartner Bades. Für die Wasserabgabe aus dem Schöpfwerk hatten die Pächter eine jährliche Pauschalsumme an die Stadt zu bezahlen.[2]

Im August 1907 ereignete sich ein tötlichen Zwischenfall, als der 17-jährige Malerlehrling Franz Dietl einen Sprung vom Trampolin wagte. Da der junge Mann nicht wieder an die Oberfläche kam, suchte man das Becken nach ihm ab und konnte nur noch seine Leiche bergen.[3]

1913 tritt Otto Brustmann anstelle seines verstorbenen Vaters Karl Brustmann in den Pachtvertrag ein. Es wird ihm auch die Genehmigung zum weiteren Betrieb des Schöpfwerkes erteilt.[4]

1938 erwarb die Stadt Wien das Baumgartner Bad von den bisherigen Pächtern (Superädifikat auf Grund der Stadt Wien) für einen Kaufpreis von 15.000 Reichsmark.[5]

Die nach 1945 errichteten Gemeindebauten im oberen Wiental und besonders der 1954 eröffnete Hugo-Breitner-Hof sorgten für stark wachsende Besucherzahlen und machten umfangreiche Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen notwendig. Diese fanden 1950 bis 1957 statt. Es wurden zwei Hallen gebaut, die Platz für 70 weitere Umkleidekabinen und 135 Kästchen boten. Weiters wurden die Schwimmbecken erneuert. Auf einer Grundfläche von 9100 m², wovon 900 m² verbaut waren, gab es nun Platz für bis zu 1800 Gäste. Es gab zwei Schwimmbecken, ein Kinderplanschbecken und Liegewiesen mit einem alten Baumbestand, der bei Bedarf Schatten spendeten konnte.

1976 wurde vom zuständigen Gemeinderatsausschuss der Ankauf einer Filteranlage genehmigt, der die Wasserqualität schon im kommenden Jahr erheblich verbessern sollte.[6]

1997 wurde das Baumgartner Bad geschlossen. Seine geringe Größe, schlechte Lage und vor allem die Baufälligkeit machten die Weiterführung unrentabel. Als Ersatz diente das 1998 errichtete Penzinger Waldbad (2009 in Hallenbad Hütteldorf umbenannt) in der Linzer Straße 376.

Heute befindet sich auf dem Gelände des Baumgartner Bades unter Einbeziehung der gegenüberliegenden Kleingartenanlage eine Filiale der Möbelkette Leiner (ehemals Kika).

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 18
  • Sommerbäder der Stadt Wien. In: der aufbau, Heft 41. Wien 1961, S. 67 ff.
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 337

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vergnügungs- und Geschäfts-Anzeiger nächst Wien. In: Wiener Leben, Nr. 34. Wien 26. August 1877, S. 8.
  2. Beiraths-Sitzung vom 18. Mai 1923. In: Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 40. Wien 19.05.1896, S. 518.
  3. Todessprung vom Trampolin. In: Neues Wiener Journal. Wien 28. August 1907, S. 8.
  4. Stadtrats-Sitzung vom 8. Mai 1913. In: Amtsblatt der Stadt Wien, Nr. 39. Wien 16. Mai 1913, S. 1433.
  5. Rechnungsabschluss 1938. In: Die Gemeindeverwaltung des Reichsgaues Wien vom 1. Jänner 1939 bis zum 31. März 1940, Verwaltungsbericht. Wien 1942, S. 70.
  6. Filteranlage im Baumgartner Bad. In: Rathaus-Korrespondenz vom 3. Jännr 1976, Blatt 10.