Linzer Straße
48° 12' 9.57" N, 16° 15' 18.46" E zur Karte im Wien Kulturgut
Linzer Straße (14, Penzing, Ober- und Unterbaumgarten, Hütteldorf; 15, Rudolfsheim), benannt (10. Juli 1894 Stadtrat) nach der Zielrichtung Linz (Oberösterreich); vorher (Linzer) Poststraße (in Penzing) beziehungsweise Hauptstraße (in Baumgarten und Hütteldorf); seit dem Frühmittelalter verließ die von Wien nach Westen (Österreich ob der Enns) führende Handels- (später auch Post-)straße beim Peilertor die Stadt und verlief über den Kohlmarkt und die (hochwassergeschützte) Mariahilfer Straße westwärts zur (heutigen) Linzer Straße.
Linzer Straße 510: Linienkapelle, 2022
Gebäude
- Nummer 2: Gloriettekino.
- Nummer 26: Hier stand das Haus, in dem 1819-1840 der Maler und Kupferstecher Eduard Gurk wohnte.
- Nummer 42: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 45: Hauszeichen "Zur Windmühle" zur Erinnerung an eine hier um 1770 gestandene Windmühle.
- Nummer 48: Hier befand sich von 1912 bis 1914 das Kino Fischer, welches dann in die Nummer 83 transferierte.
- Nummer 58 (Amortgasse 1): städtische Wohnhausanlage, erbaut 1954-1956; Mosaik mit historischem Motiv (zwei Zeiselwagen vor der Mariahilfer Linie).
- Nummer 105: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 128 (Rottstraße 1, Felbigergasse 13-15, Marcusgasse 2): Blathof.
- Nummer 154-158: Lützowhof.
- Nummer 174-180: Zwischen 1942 und 1945 hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 216: Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen mit Josefskirche.
- Nummer 218: Clemens-Maria-Hofbauer-Hof.
- Nummer 225: Betriebsgebäude des Schärdinger Milchhofs; Mosaik mit verschiedenen Darstellungen oberösterreichischer Landeswappen, Linzer Tor zu Schärding, landkartenartige Übersicht von Oberösterreich mit Darstellung der Viertel.
- Nummer 226: Wohnhaus von Schauspieler Josef Gangl (Gedenktafel mit Porträtrelief).
- Nummer 243-247: Die städtische Wohnhausanlage wurde 1966 nach Plänen von Viktor Paal anstelle mehrerer alter Häuser errichtet; an der Stelle der heutigen Stiege 3 (Nummer 247) stand jenes ebenerdige Dorfhaus des Vororts Baumgarten, in dem am 14. Juli 1862 Gustav Klimt geboren wurde (Gedenktafel; die originale Gedenktafel des Geburtshauses im Bezirksmuseum Penzing).
- Nummer 285-287 (Kefergasse 7-15): Münichshof.
- Nummer 297 (Hochsatzengasse 17): ehemaliges Baumgartner Casino.
- Nummer 299-329: Hugo-Breitner-Hof; am Schönbergplatz Hugo-Breitner-Denkmal (Büste von Siegfried Charoux, 1954).
- Nummer 331-333: Bildstock (ehemaliges Grenzzeichen zwischen den Gemeinden Baumgarten und Hütteldorf); Vierkantpfeiler mit vier Nischen, in denen sich Mosaikbilder befinden (Maria mit Kind, Kreuzigung des heiligen Andreas, Martyrium des heiligen Sebastian, Schmerzensmann).
- Nummer 375: Villa Vojcsik.
- Nummer 403: Maxim Bio (Penzing).
- Nummer 404 (Rosentalgasse 1): Fuhrmannshaus.
- Nummer 421 a: Johannes-Nepomuk-Kapelle (14).
- Bei Nummer 422 (Hüttelbergstraße 1): An der Mauerecke erinnert eine Gedenktafel an Erzherzog Franz Karl (1802-1878), den Vater Franz Josephs I., der diese Stelle auf seinem Weg zur Jagd häufig passierte; Dreifaltigkeitssäule auf Vierkantsockel, bekrönt von Gnadenstuhl (errichtet im Pestjahr 1713).
- Hinter Nummer 423-435: Ferdinand-Wolf-Park.
- Nummer 424: Hütteldorfer Kirche.
- Nummer 429: Europahaus; Johannes-Nepomuk-Statue in einer Mauernische am westlichen Ende der Parkmauer.
- Nummer 433: Zwischen 1942 und 1945 hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 452: Windisch-Graetz-Villa.
- Bei Nummer 453: Kruzifix.
- Nummer 457: ehemaliges Linienamt "Hütteldorf"; im Zug der Eingemeindung der Vororte (1890/1892) waren die Linienämter weiter stadtauswärts verlegt worden.
- Nummer 487: Gasthaus "Zum Wolf in der Au".
- Nummer 510: Schräg gegenüber dem ehemaligen Linienamt (Nummer 457) steht die alte Linienkapelle.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 41-203 und gerade ONr. 2-174: Pfarre Penzing; ungerade ONr. 221-311 und gerade ONr. 176-322: Pfarre Baumgarten; ungerade ONr. ab 357 und gerade ONr. ab 348: Pfarre Hütteldorf
- ab 1902: ungerade ONr. 41-205 und gerade ONr. 2-166: Pfarre Penzing; ungerade ONr. 205-311 und gerade ONr. 176-308: Pfarre Baumgarten; ungerade ONr. ab 357 und gerade ONr. ab 348: Pfarre Hütteldorf
(Das Stück der Linzer Straße von Mariahilfer Straße bis Schlossallee ist unverbaut; nördlich liegen die Bahnanlagen der Westbahn, südlich die Parkanlage um das erst 1915 erbaute Technische Museum. Dieses und alle eben genannten Örtlichkeiten gehören zur Pfarre Pfarre Reindorf.)
Literatur
- Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 38 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929