Belagerung Wiens durch Rudolf I.
Rudolf I. wurde am 1. Oktober 1273 zum Kaiser gewählt. Ottokar II. weigerte sich allerdings, dem neuen Kaiser zu huldigen, weshalb Rudolf ein Heer sammelte und 1275 gegen Österreich zog. Nachdem er mit 20.000 Mann bereits durch Ober- und Niederösterreich gezogen war, schloss er zwischen dem 18. Oktober und dem 25. beziehungsweise 26. November Wien in einer mehrwöchigen Belagerung ein. Während der Belagerung wurden zahlreiche Obst- und Weingärten der Wiener BürgerInnen niedergebrannt und das Zisterzienserinnenkloster St. Niklas vor dem Stubentor zerstört. Obwohl von Paltram vor dem Freithof eine Verteidigung organisiert wurde, drängte bald der Pöbel innerhalb der Stadt auf eine Kapitulation. Ottokar hatte eine feste Position bei Korneuburg, musste sich aber dennoch dem Kaiser unterwerfen. Bei anschließenden Verhandlungen wurde Wien an die Habsburger abgetreten, nachdem die Stadt nicht gewaltsam unterworfen werden konnte. Außerdem musste Ottokar auf umfangreiche Landbesitze um Wien herum verzichten und zog sich in übrigbleibende Besitztümer nördlich der Donau zurück. Nach anhaltenden Konflikten zwischen Rudolf und Ottokar kam es am 26. August zur Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen, bei der Rudolf den Sieg über das Heer Ottokars errang und letzterer verstarb.
Siehe: Belagerungen.
Literatur
- Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995, S. 44-46