Bezirksgericht Währing
48° 13' 49.55" N, 16° 20' 43.41" E zur Karte im Wien Kulturgut
Geschichte
Bezirksgerichte waren in der Regel für die Zivilgerichtsbarkeit in I Instanz zuständig. Das Bezirksgericht Währing nahm am 15. Jänner 1877 seine Tätigkeiten auf (RGBI 25, 130/76) und war bis zu seiner Auflösung in der Gymnasiumstraße 38 (ehemals 40) / Ecke Anastasius-Grün-Gasse 29 (ehemals 35) untergebracht. Die Errichtung wurde veranlasst, um der Überlastung des Bezirksgericht Hernals entgegenzuwirken. Der Sprengel wurde geteilt und den Bezirksgerichten Ottakring und Währing zugewiesen, wobei der Sprengel für das Bezirksgericht Währing auch Teile des Bezirksgericht Klosterneuburg enthielt. Am 1. Jänner 1894 wurde der Sprengel jedoch wieder verkleinert (RGBI 154/93). Für das Jahr 1907 kam eine Abteilung beim Bezirksgericht Währing für die Findelanstalt hinzu. Mit dem neuen Pressegesetz wurde die Ausübung des Strafrichteramtes in Übertretungen des Gesetzes ab dem 1. Oktober 1922 für die Sprengel des LGSt II und für das Burgenland dem Bezirksgericht Währing übertragen (B 696).
Am 16. November 1925 wurde es jedoch mit dem Bezirksgericht Döbling vereinigt (JABl Nr. 32).
Zuständigkeiten
Vom 15. Jänner 1877 bis 16. November 1925
- 15: Jänner 1877: Aktivierung; Zuständigkeit für den späteren 18. und 19. Bezirk
- 1. Jänner 1894: Verkleinerung des Sprengels
- 1907: Abteilung für Findelanstalt
- 1. Oktober 1922 Übertragung des Strafrichteramtes für das neue Pressegesetz
- 16. November 1925: Vereinigung mit Bezirksgericht Döbling
- Das Bezirksgericht war für die Zivilgerichtsbarkeit in I Instanz für die oben benannten Bezirke zuständig. Die Trennung von Verwaltung und Justiz erfolgte 1867.
Quellen
Literatur
- Brigitte Rigele: Staatliche Gerichte (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchiv, Reihe A: Archivinventar, Serie 2, Heft 3)
- Alfred Waldstätten: Staatliche Gerichte in Wien seit Maria Theresia. Beiträge zu ihrer Geschichte. Ein Handbuch. Innsbruck/Wien: StudienVerlag 2011 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 54)