Bezirksgericht Wieden
48° 11' 45.19" N, 16° 22' 6.51" E zur Karte im Wien Kulturgut
Geschichte
Bezirksgerichte waren in der Regel für die Zivilgerichtsbarkeit in I Instanz zuständig. Das Bezirksgericht Wieden nahm am 1. Juli 1850 seine Tätigkeiten auf und war damals auch für den späteren Bezirk Margareten zuständig (RGBI 234). Das Bezirksgericht war im Starhemberg´schen Freihaus, auch als Wieden I bekannt, untergebracht. Möglicherweise im Juli 1856 übersiedelte es dann in die Favoritenstraße 5, damals Wieden 317. Es gab eine Zeitlang auch Pläne das Gebäude zu verkaufen aber das Bezirksgericht blieb bis zu seiner Auflösung im Gebäude auf der Favoritenstraße 5. Bis 1877 war der größte Teil von Favoriten dem Sprengel des Bezirksgericht Wieden zugeteilt und ein kleiner Teil gehörte zum Bezirksgericht Landstraße. Am 1. Oktober 1877 nahm das Bezirksgericht Wieden die Zuständigkeit für ganz Favoriten auf (RGBI 76). Am 28. Jänner 1882 (RGBI 13) fiel der Entschluss die Gerichtsbarkeit, mit Ausnahme der Strafgerichtsbarkeit, für Margareten und Favoriten an die jeweiligen Bezirksgerichte abgegeben. Am 31. August 1891 gingen die Gerichtsbarkeit für Strafsachen des 10. Bezirks an das Bezirksgericht Favoriten (RGBI 60). Die Strafgerichtsbarkeit für den 4. und 5. Bezirk wurde vom Bezirksgericht Wieden am 1. August 1909 auf das Bezirksgericht Margareten übertragen (RGBI 37). Am 1. Jänner 1913 kam es schließlich zur Vereinigung mit dem Bezirksgericht Margareten.
Zuständigkeiten
- Ab 1. Juli 1850 bis 1. Jänner 1913: Bezirk Wieden und größter Teil von Favoriten inklusive Strafgerichtsbarkeit
- 1. Oktober 1877: Übernahme der Zuständigkeit für ganz Favoriten
- 31. August 1891: Strafsachen des 10. Bezirks gehen auf das Bezirksgericht Favoriten über
- 31. August 1891: Strafgerichtsbarkeit für 4. und 5. Bezirk gehen auf das Bezirksgericht Margareten über
- 1. Jänner 1913: Vereinigung mit dem Bezirksgericht Margareten
- Das Bezirksgericht war für die Zivilgerichtsbarkeit in I Instanz für die oben benannten Bezirke zuständig. Die Trennung von Verwaltung und Justiz erfolgte 1867.
Gebäudedaten
Das Bezirksgericht Wieden wurde bei seiner Einsetzung im Jahr 1850 im großen Starhemberg´schen Freihaus (Wieden 1) untergebracht. Genauer gesagt war es in den Räumen des ehemaligen Kreisamtes Unter dem Wienerwald einquartiert.
Quellen
Literatur
- Brigitte Rigele: Staatliche Gerichte (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchiv, Reihe A: Archivinventar, Serie 2, Heft 3)
- Alfred Waldstätten: Staatliche Gerichte in Wien seit Maria Theresia. Beiträge zu ihrer Geschichte. Ein Handbuch. Innsbruck/Wien: StudienVerlag 2011 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 54)