Bratlgeiger (Bierhäusel- und Bratlgeiger), eine Vereinigung, die aus der Ende 18. Jahrhundert aufgelösten Sankt-Nikolai-Bruderschaft hervorging. Diese trug ihren Namen nach der Nikolaikapelle, die 1276 vor dem heutigen Michaelerdurchhaus stand.
Als 1288 Albrecht I. die abgebrannte Michaelerkirche neu erstehen ließ und erweiterte, schloß er die bis dahin freistehende Nikolaikapelle (später Johanneskapelle) an die Kirche an. Damit verlor die Trummlerzeche ihren in dieser Kapelle befindlichen Sitz, und die Musikanten Wiens gründeten zur Erinnerung daran die Sankt-Nikolai-Bruderschaft, die mit der Zeit dem Spielgrafenamt tributpflichtig wurde.
Die durch die Auflösung der Bruderschaft freigewordenen Bierhäusel- und Bratlgeiger versammelten sich nun auf dem Hohen Markt, später im Wirtshaus „Zur Eiche" und schließlich in Neulerchenfeld, wo sie ihren Sitz in dem 1910 demolierten Gasthaus „Zum weißen Schwan" hatten.