Rauhensteingasse 3

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1., Rauhensteingasse 3, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1787
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Marie Smolenitz
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  45980
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Rauhensteingasse3.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll 1., Rauhensteingasse 3, um 1940
  • 1., Ballgasse 1
  • 1., Blumenstockgasse 2
  • 1., Rauhensteingasse 3
  • Nr.: 927 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 976 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 983 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1., Rauhensteingasse 3 (Konskriptionsnummer 927), Blumenstockgasse 2, Ballgasse 1.

Anstelle dieses freistehenden Hauses, das an der Rauhensteingasse, der Blumenstockgasse sowie der Ballgasse liegt, stand ursprünglich ein Teil der Himmelpfortklosters, in dem sich die Xaveriuskapelle befand. Diese wurde 1676 unter der Meisterin (Vorsteherin) Anna Jacobina von Questenberg erbaut, aber erst am 5. September 1734 (wohl nach einem Umbau oder einer Neuausstattung) geweiht. Am Altar befand sich ein Bild des heiligen Xaverius, daneben war ein Bild seiner Schwester Beatrix, der Äbtissin des St. Claraklosters zu Gandia (Spanien), angebracht. In ihren Händen war ein Schreiben aus dem Jahr 1520 dargestellt, in dem sie ihren Vater in lateinischer Sprache bat, dass er ihren Bruder Franz(iscus Xaverius) nicht vom Studium abhalte. Außerdem solle er dazu beitragen, dass er Theologie studiere, da er einmal ein großer Apostel werde. Nach Aufhebung des Klosters im Jahr 1782 wurde das Gebäude abgetragen und der ganze Klosterkomplex neu parzelliert.

Das hier besprochene Grundstück wurde (laut Grundbuch) vom Baumeister Josef Gerl und seiner Frau Therese erworben. 1787 entstand hier das heutige Haus, das auf einer Grundfläche von 845 Quadratmetern steht. Hierzu gibt es jedoch zwei falsche Angaben: Realis schrieb, dass das Gebäude vom Buchdrucker "Herr van Ghelen" erworben wurde, der seine Druckerei 1784 hierher verlegt habe. Dieser Irrtum beruht wahrscheinlich darauf, dass im Gebäude tatsächlich die Ghelensche Buchdruckerei untergebracht war, die sich noch zur Zeit Realis' hier befand. Das Haus gehörte aber zu keinem Zeitpunkt einem Mitglied der Familie Ghelen. Die Angabe von Karl August Schimmer, dass das Haus von Graf Colloredo erbaut worden sein soll, lässt sich nicht nachvollziehen.

Am 5. Juni 1810 wurde das Gebäude von Valentin Graf Eszterházy erworben, der auch die Ghelensche Buchdruckerei von den Erben Ghelens kaufte. Zwischen 1823 und 1826 wohnte hier Marie Smolenitz in einer Wohnung ihrer Eltern, die an der Ballgasse lag. Im gegenüberliegenden Haus Ballgasse 4 wohnte vorübergehend Franz Grillparzer. Zwischen den beiden entspann sich ein rätselhaftes Verhältnis. Am 30. Dezember 1827 heiratete Marie Smolenitz den Maler Moritz Michael Daffinger.

In der Rauhensteingasse 3 befindet sich heute der Sitz der Großloge von Österreich, einer Dachorganisation von österreichischen Freimaurerlogen.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Ghelensche Buchdruckerei


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 134-136