Café Kramer (2, Leopoldstadt, bei der Schlagbrücke)
Café Kramer (2, Praterstraße 3, bei der damaligen Schlagbrücke, heute Schwedenbrücke)
Das Kaffeehaus war an der Schlagbrücke in der Wiener Vorstadt Leopoldstadt gelegen. Anders als die benachbarten Cafés (Hugelmann, Wagner, Stierböck und Jüngling) wurde das Kramer eher von den unteren Gesellschaftsschichten besucht. Vor allem Schiffsleute zählten zu den Stammgästen. Nach mehrmaligen Besitzerwechseln wurde das Kaffeehaus um 1820 an einen gewissen Herrn Kramer übergeben, der es, als die anderen Kaffeehäuser an der Schlagbrücke im Jahr 1820 die Umbauten einleiteten, ebenfalls umgestalten ließ und im ersten Stock zwei Zimmer einrichtete. Beide Zimmer waren durch eine Glaswand voneinander getrennt, um ein separates Raucherzimmer zu ermöglichen. Das Café Kramer zählte zu den ersten, in denen der Besuch von Frauen erlaubt war. Es dürften aber nicht sehr viele Frauen gewesen sein, die hergekommen waren, wenn man bedenkt, welches Milieu – Schwerfuhrleute, Landkutscher, Fiaker – im Kramer verkehrte. Ab 1843 gehörte das Kaffeehaus einem Herrn Metzl und um 1849 ging es in den Besitz eines Herrn Löw über, des es völlig neu umgestalten, ausmalen und mit Gas beleuchten ließ.
Literatur
- Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 112 und 196