Café Splendid
48° 12' 32.45" N, 16° 22' 18.51" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das Café Splendid (1, Jasomirgottstraße 3) wurde 1900 eröffnet.
Es handelte sich um ein Prachtcafé, das mit großen und lichtdurchfluteten Sälen ausgestattet war. Das Kaffeehaus zählte zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der damalige Hofmaler Adolf Falkenstein, der sich auch schon bei der Ausstattung von Burgtheater, Rathaus und diversen Museen beteiligt hatte, besorgte die Dekorationsarbeiten und Glasmalereien. An den Wänden waren prachtvolle Spiegel angebracht und an den Decken hingen zahlreiche Bogenlampen. Der Boden bestand aus Linoleum, was für diese Zeit ein völlig neuartiges Material war und daher sehr bewundert wurde. Im Galeriesaal wurden sechs Billardtische untergebracht. Im ersten Stock war ein Damensalon eingerichtet und kleinere Spielzimmer gliederten das obere Stockwerk.
1936 wurde das Lokal durch die Architekten Anton Potyka und Franz Jakubecki grundlegend umgestaltet und modernisiert. An das Café wurde eine Bar, "Baby Splendide" angeschlossen, die ebenfalls Potyka gestaltet hatte.
Während der von 1945 bis 1955 dauernden Besatzungszeit befand sich hier in den Jahren 1946 bis 1947 ein Club für amerikanische Zivilbedienstete mit dem Namen "Splendite Bar".
Quelle
Literatur
- Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Katalog zur 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien), Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1980, S. 82-84
- Eine neue Arbeit des Ziv. Architekten Anton Potyka mit Architekt Franz Jakubecki. In: Österreichische Kunst, Heft 2 (1936), S. 24 ff.
- Rolf M. Urrisk-Obertynski: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt. Band 6: Die vier Alliierten 1945-1955. Graz: Weishaupt 2015