Café Zartl
48° 12' 20.03" N, 16° 23' 41.67" E zur Karte im Wien Kulturgut
Café Zartl (3, Rasumofskygasse 7). Nach dem Bau des Hauses (1883) siedelte sich ein bescheidenes Kaffeehaus an, das nach dem Ersten Weltkrieg von Robert Zartl übernommnen und gemütlich eingerichtet wurde (er hatte zuvor 3, Kolonitzplatz 5, ein Kaffeehaus geführt). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Kriegsschäden behoben.
Von Robert Musil (der Rasumofskygasse 20 wohnte), Franz Karl Ginzkey, Richard Tauber, Karl Farkas, Heimito von Doderer und seinem Freund Albert Paris Gütersloh gerne besucht (Doderers „Die Wasserfälle von Slunj" dürfte um dieses Café herum geschrieben sein). Alfred Polgar war (neben anderen Kaffeehäusern) auch im Café Zartl Stammgast.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Café durch Bomben teilweise zerstört. Nach der Renovierung gehörten Barbara Frischmuth, Milo Dor, Georg Eisler, Karl Farkas und Friedrich Gulda zu den Stammgästen. Jeannie Ebner schrieb (laut Gästebuch) hier ihren Roman "Die Wildnis früher Sommer" (1957).
Als der Fortbestand um 1980 ernstlich gefährdet war, übernahmen es Monika Hackl und ihr Ehemann (Eröffnung 5. Oktober 1982). Politiker, Literaten, Schauspieler und Künstler gehören seither wieder zu den Stammgästen.
Literatur
- Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
- Hans Veigl: Wiener Kaffeehausführer. 1989, S. 107 f.
- Thomas Martinek: Kaffeehäuser in Wien. 1990, S. 124 ff.