Carl Szokoll
Carl Szokoll, * 15. Oktober 1915 Wien, † 25. August 2004 Wien, Offizier, Filmproduzent.
Biografie
Carl Szokoll besuchte das Realgymnasium, trat 1934 ins Bundesheer ein, besuchte die Theresianische Militärakademie und wurde 1938 als Leutnant in die Deutsche Wehrmacht übernommen. Nach Verwundung (1941) kam er nach Wien (ab 1942 Generalkommando des XVII. Deutschen Armeekorps).
1943/1944 unterstützte er die "Operation Walküre" von Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg (missglücktes Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944) als dessen direkter Kontaktmann. Er wurde jedoch nicht enttarnt und schloss sich der Wiener Widerstandsgruppe "O-5" an. Unter seiner Leitung wurde die "Operation Radetzky" ausgeführt; mit Hilfe von Ferdinand Käs erging das Angebot der kampflosen Übergabe Wiens an die Rote Armee, das Wien das Schicksal Budapests ersparte.
Nach dem Krieg wurde Szokoll Filmproduzent. 1961 gründete Szokoll seine eigene Produktionsfirma "Neue Delta". Resultat seiner guten Zusammenarbeit mit Regisseur Franz Antel waren zahlreiche Filmkomödien. Besondere Bekanntheit erlangte Szokoll mit dem Konzept zu Antels Filmreihe "Der Bockerer" in vier Teilen. In der Hauptrolle spielte Karl Merkatz den Karl Bockerer. Weiters produzierte er unter anderem "Der gebrochene Eid" (1985) und seine Autobiographie "Die Rettung Wiens 1945. Mein Leben, mein Anteil an der Verschwörung gegen Hitler ..." (2001).
2003 wurde er zum "Bürger der Stadt Wien" ernannt. In Wien erinnern der Carl-Szokoll-Platz, das Denkmal Carl Szokoll und eine Gedenktafel an den Widerstandskämpfer.
Literatur
- Kurier, 27.08.2004, S. 13
- Dan van der Vat: Carl Szokoll. In: The Guardian, 31.08.04 [Stand: 29.12.2017]
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Carl Szokoll (1915−2004) [Stand: 29.12.2017]
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001