Chinesen
Chinesen.
Die Wurzeln heimischen Ostasienbegeisterung gehen auf die Sammeltätigkeit Erzherzog Ferdinands von Tirol (1529-1595) in Ambras (heute teilweise Kunsthistorisches Museum) zurück.
Regelmäßige Seehandelskontakte, positive Jesuitenmissionarsberichte und Reiseillustrationen (beispielsweise Jan van Nieuhoff, 1665) führten zur exklusiven Chinamode (Chinoiserie).
1664 empfing Leopold I. den Jesuiten Dr. Grueber samt dessen chinesischem Begleiter Cham Ma-te. Am 17. Februar 1780 weilten Athah und Ajavv aus Kanton in Schönbrunn (Kupferstiche von Johann Ernst Mansfeld im Historischen Museum der Stadt Wien).
Von 5. bis 21. April 1853 gastierte eine chinesische Familie beim Sperl. 1902-1904 residierte der erste chinesische Botschafter (Ou Tai Tscham) in Wien. Ab 1904 wurden chinesische Soldaten, Matrosen und Polizisten in Wien ausgebildet.
Um 1948 gab es chinesische Enklaven am Rennweg (3) und im 15. Bezirk. Ahne der zahlreichen Chinarestaurants war ein 1950 abgebrochenes in der Meidlinger Hauptstraße.
Quelle
Literatur
- Günther Berger: Chinesen in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 40 (1985), Beiheft 2
- Günther Berger: Geschichte und Rezeption des chinesischen Einflusses auf die Kunst und Architektur Österreich-Ungarns. In: China-Report 82-83 (1985), S. 20 ff. bzw. Kunsthistoriker. Mitteilungen d. Österreichischen Kunsthistorikerverbandes 3 (1986), Nummer 3/4, S. 41 ff.
- Wilfried Daim: Die Chinesen in Europa. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1973
- Gerd Kaminski / Else Unterrieder: Von Österreichern und Chinesen. Wien [u.a.]: Europa-Verlag 1980 (Berichte des Ludwig-Boltzmann-Instituts für China- und Südostasienforschung, 13)
- siehe auch Chinoiserie