Cillierhof
48° 12' 29.21" N, 16° 21' 51.47" E zur Karte im Wien Kulturgut
Cillierhof, Vorgängerbau der Amalienburg, ehemalige Stadtresidenz der Grafen von Cilli
Das Pfannbergsche Haus (Pfannenbergerhof, Pfannbergerhof), das vorher im Besitz Dietrichs von Pillichsdorf und ab 1342 Ulrichs Graf Pfannberg, Marschall in Österreich, war und in der Schaufellucken (1., Schauflergasse) lag, kam 1356 an Friedrich Graf Cilli. Nach dem Tod Graf Ulrichs II. von Cilli 1456 wurde der bedeutende Hof von Friedrich III. als Eigentum beansprucht und als kaiserliches Zeughaus eingerichtet. 1525 war der Cillierhof Ausgangspunkt eines verheerenden Stadtbrands, durch den rund 40% der Stadt eingeäschert wurden. Die Brandruine wurde nur teilweise wieder aufgebaut. Um 1554 wurde ein großer Teil abgetragen, da man vor der Burg einen repräsentativen Turnierplatz schuf, den späteren Platz In der Burg. Der verkleinerte Hof diente nicht nur als Zeughaus, sondern beherbergte auch Kanzlei- und Amtsräume, Wagenremise, Stall und Wohnungen. Ab 1582 entstand an seiner Stelle die Amalienburg.
Literatur
- Renate Leggatt-Hofer [bis 2015 Holzschuh-Hofer] / Reinhold Sahl [Hg.]: Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien: Brandstätter Verlag 2018
- Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 2)
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 327 (Cillierhof)
- Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 16 (Amalienhof), 39 (Cillierhof), 153 (Pfannbergerhof)