48° 12' 34.93" N, 16° 20' 51.39" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zivilmädchenpensionat (8., Josefstädter Straße 39), von Joseph II. 1786 gegründet, am 1. März 1787 eröffnet und im Kloster Sankt Ursula untergebracht.
Die Gründung des Instituts zur Lehrerinnenbildung ging auf Therese Luzac zurück, die sich erbötig gemacht hatte, zwölf Mädchen bei sich zu erziehen.
Am 14. Oktober 1803 übersiedelte das Institut nach Hernals (17., Ortliebgasse 56), wo es bis 1806 verblieb, danach in einen kleinen Trakt des Minoritenklosters in der Alser Straße, beziehungsweise Anfang 1841 (Eröffnung am 21. Jänner) in das 1838 angekaufte und danach aufgestockte Gartenpalais Chotek (Strozzipalais).
1853 wurde die Anstalt erweitert, am 14. Mai 1869 (Reichsvolksschulgesetz) reorganisiert, 1877/1878 durch Erweiterungsbauten ausgestaltet (kaiserliche Genehmigung vom 25. November 1875), um die notwendigen Räumlichkeiten für eine öffentliche Lehrerbildungsanstalt zu schaffen.
Nach der Auflassung des Zivilmädchenpensionats wurden im Haus Ämter untergebracht.
Literatur
- Franz Schöchtner: Das k. k. Zivilmädchenpensionat. In: Alt-Wiener Kalender 1917, S. 91 ff.
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 224 ff.
- Renate Seebauer: Lehrerbildung in Porträts. Von der Normalschule bis zur Gegenwart. Wien: Lit-Verlag 2011 (Schul- und Hochschulgeschichte, 2)
- Margret Friedrich: "Ein Paradies ist uns verschlossen..." Zur Geschichte der schulischen Mädchenerziehung in Österreich im "langen" 19. Jahrhundert. Wien: Böhlau 1999 (Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs, 89)