Strozzipalais

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Strozzipalais (1951)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1699
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Johann Lukas Hildebrandt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21181
GNDGemeindsame Normdatei
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Letzte Änderung am 9.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Strozzipalais.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Strozzipalais (1951)
  • 8., Josefstädter Straße 39
  • Nr.: 10 (Bezirk: Strozzigrund (Vorstadt), 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 26 (Bezirk: Strozzigrund (Vorstadt), 1795, bis: 1862)

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48° 12' 34.93" N, 16° 20' 51.39" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Strozzipalais, ehemaliges (8., Josefstädter Straße 39; Gartenpalais), ab 1698/1699 möglicherweise nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt für Maria Katharina Gräfin Strozzi, geborene Khevenhüller († 3. Jänner 1714; Strozzigrund) als Sommersitz erbaut, die einen großen, bis an die heutige Piaristengasse reichenden Garten anlegen ließ.

Ursprünglich bestand das Gebäude nur aus dem einstöckigen Mitteltrakt mit einer vom Garten aus zugänglichen Freitreppe (Abbruch 1818). 1714 kam das Palais an den Neffen der Gräfin, Johann Ludwig Graf Khevenhüller, 1716 an Francesco Folco de Cardona, Erzbischof von Valencia, der das Palais erweitern ließ (einstöckige Seitentrakte) und einen Vorhof (mit Bassin und Springbrunnen) schuf, der durch ein kunstvoll gschwungenes Schmiedeeisengitter begrenzt wurde (Stich von Salomon Kleiner, 1725). Gegen die eben erst entstandene Josefstädter Straße wurde der Besitz durch eine Mauer abgeschlossen. Die Innenräume, vor allem der zweigeschossige Festsaal, waren mit Stuck und Fresken verziert. Bei der Sanierung des Gebäudes im Jahr 1996 wurden in der Sala terrena des Mittelvestibüls weitere Malereien gefunden. Diese Deckengemälde sind eine der letzten Beispiele der Grottenmalerei in Wien.

Das Palais Strozzi 1725 (Stich von Salomon Kleiner)

Als der Kirchenfürst am 1. Juli 1724 starb, vermachte er den Besitz Karl VI., dem er als Parteigänger aus Spanien gefolgt war. Nach Karls Tod kam das Palais an Maria Theresia, die den Besitz 1753 Johann Carl Chotek schenkte. Dieser hatte sich als Generalmajor während der Schlesischen Kriege und später als Landverweser in Bayern und als Generalkriegskommissär in Italien große Verdienste erworben. Vor 1770 wurden die Flügeltrakte errichtet. Als Chotek am 8. November 1787 starb, erbten seine Neffen das Palais. 1828 wohnte hier in einem kleinen ebenerdig gelegenen Stübchen der Porträtmaler Friedrich von Amerling. 1831/1832 war im Palais ein Choleranotspital eingerichtet. 1841 überließ die Familie Chotek das Objekt dem Staat, der hier ein Zivilmädchenpensionat unterbrachte (bis 1918); 1877 entstand der Straßenhof. Von 1940 bis zum 7. Dezember 2012 war in dem Gebäude bis zu dessen Übersiedelung in das Finanzzentrum Wien Mitte das Finanzamt für die Bezirke 8, 16 und 17 in Wien untergebracht. Seit Sommer 2015 hat dort das Institut für höhere Studien (IHS) seinen Sitz.

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 339 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 262
  • Karola Bielohlawek: Das Gartengebäude des Erzbischofs von Valencia. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 7 (1925), S. 83 ff.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 223 ff.
  • Franz Schöchtner: Das k. k. Zivil- Mädchen-Pensionat: In: Alt-Wiener Kalender (1917), S. 91 ff.
  • Ludwig Sackmauer: Das Strozzipalais. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 20 (1961), S. 3
  • L. A. Frankl: Friedrich von Amerling. 1889, S. 32, S. 39 f.