Maria Katharina Strozzi
Maria Katharina Strozzi, * 1633, † 3. Jänner 1714 Wien, Hofdame.
Biographie
Maria Katharina Strozzi war die jüngste Tochter des aus einem Kärntner Adelsgeschlecht stammenden Reichsgrafen Franz Christoph Khevenhüller aus dessen erster Ehe. Im Alter von 18 Jahren, nach dem Tod des Vaters, kam sie in den Hofstaat von Kaiserin Eleonora Gonzaga d. J., der dritten Ehefrau von Ferdinand III. Von 1651 bis zur ihrer Eheschließung 1654 war sie deren Hofdame. Bei Hof lernte Maria Katharina Khevenhüller ihren späteren Ehemann, Graf Peter Strozzi, kennen, der sich im Jahr vor der Eheschließung ihretwegen sogar duellierte. Am 16. Februar 1654 heiratete das Paar in der Hofburgpfarre in Wien. Ihr Dienst bei Hof endete – wie für Hofdamen üblich – mit der Eheschließung. Als Hochzeitsgeschenk erhielt Maria Katharina Khevenhüller vom Kaiserpaar eine mit Rubinen besetzte Schleife im Wert von 195 Gulden.
Graf Peter Strozzi stammte aus einer Florentiner Patrizierfamilie und war kaiserlicher Hofkriegsrat und Kämmerer. Er schlug eine militärische Laufbahn ein, wurde Feldmarschall-Leutnant und fiel 1664 während der Belagerung von Kanischa im Kampf gegen die Türken. Nach dem Tod ihres Mannes blieb Maria Katharina Strozzi Witwe und lebte zeitweise im Himmelpfortkloster in Wien. Sie gehörte nach 1668 zu den ersten Mitgliedern des Sternkreuzordens und war 1675 Mitglied des 1662 von Kaiserin-Witwe Eleonora Gonzaga d. J. gegründeten Damenordens "Sklavinnen der Tugend".
1702 kaufte sie das "dürre Lerchenfeld" und ließ sich ein Sommerpalais errichten. Nach ihr benannt ist die Strozzigasse im 8. Bezirk. Maria Katharina Strozzi verstarb im Jänner 1714 im "Trautson'schen Haus" in der Bräunerstraße 12.
Literatur
- Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 3225
- Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 81
- Katrin Keller: Hofdamen. Amtsträgerinnen im Wiener Hofstaat des 17. Jahrhunderts. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2005, S. 52, 75, 103 f., 288
- Lista aller Verstorbenen in und vor der Stadt. In: Wienerisches Diarium, 06.01.1714, S. 9 [Stand: 18.12.2017]