Claire Beck-Loos

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Selbstportrait von Claire Beck-Loos, um 1928
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Beck-Loos, Claire
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Klára Becková-Loosová; Klara Franziska Loos
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  74943
GNDGemeindsame Normdatei 110805216
Wikidata Q5125148
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. November 1904
GeburtsortOrt der Geburt Pilsen (Plzen, Tschechische Republik)
SterbedatumSterbedatum 16. Februar 1942
SterbeortSterbeort Konzentrationslager Riga
BerufBeruf Fotografin, Schriftstellerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Adolf Loos (Portal)
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Claire Beck Loos.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Selbstportrait von Claire Beck-Loos, um 1928

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Konversationsheft mit Zeichnung des Paares Adolf Loos und Claire "Lerle" Beck-Loos, angefertigt von Adolf Loos, um 1930
Testament von Claire Beck, 1933
Adolf Loos mit Hündin Beau-Beau, um 1930. Aufnahme von Claire Beck

Claire Beck, * 4. November 1904 Pilsen (Plzeň, Tschechien), † 16. Februar 1942 Konzentrationslager Riga, Fotografin, Schriftstellerin.

Biografie

Claire Beck war die Tochter des Industriellen Otto Beck sowie seiner Frau Olga. Familie Beck hatte sich in der Pilsener Südvorstadt zwischen 1907 und 1909 eine großzügige Wohnung vom Architekten Adolf Loos einrichten lassen. Die Becks zählten somit zu den ersten Auftraggebern von Loos außerhalb Wiens und blieben auch nach Fertigstellung der Wohnung freundschaftlich mit Loos verbunden. Nach einem Umzug der Becks, bei welchem das alte Interieur in der neuen Wohnung untergebracht werden sollte, kamen sie wieder in geschäftliche Beziehungen zu Loos.

1928 von Loos zu einer Vorstellung von Josephine Baker nach Wien eingeladen, brachten Olga und Otto auch ihre 24-jährige Tochter Claire mit, welche die Avancen des 34 Jahre älteren und inzwischen gesundheitlich stark angeschlagenen Architekten erwiderte und sich in ihn verliebte. Trotz des Widerstandes der Eltern heirateten die beiden im Juli 1929 und zogen in Loos' Wohnung in die Bösendorferstraße, die auf Kosten von Otto Beck zu diesem Zweck renoviert wurde. Das kurze Eheleben von Claire Beck-Loos – die Trennung erfolgte schon 1931, die Scheidung ein Jahr später – war geprägt von der persönlichen Sorge um den kranken und hilfsbedürftigen Architekten. Zudem fungierte sie als seine Sekretärin, erledigte die Post in Zusammenhang mit den Bauaufträgen, die Loos in Pilsen und in Prag zu dieser Zeit hatte.

1931 unternahm das Paar eine Reise an die französische Riviera, wo Loos erhoffte, Aufträge lukrieren zu können. Im Zuge dessen kam es zum Bruch, als Claire Beck-Loos der Belastung nicht mehr standhalten konnte und beschloss, zu ihren Eltern zurückzukehren. Trotz Trennung und Scheidung blieb sie Adolf Loos gewogen und bemühte sich, nach dem Ableben des Architekten im August 1933 durch die Veröffentlichung ihrer Memoiren Adolf Loos privat (erschienen 1936) sein Andenken zu bewahren und aus dem Erlös des Buchverkaufes ein würdevolles Grabmal mitzufinanzieren.

Claire Becks Familie war nach der Annexion der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich im Frühjahr 1939 wegen ihrer jüdischen Abstammung massiv gefährdet. Während Otto Beck bereits verstorben war, flüchtete Claire mit ihrer Mutter Olga zunächst nach Prag zur befreundeten Fotografin Hede Pollak bzw. zum Arzt Max Thun-Hohenstein. Claire Beck wurde ebenso wie ihre Mutter von Prag zunächst in das Ghetto Theresienstadt gebracht, von dort Anfang 1942 in das Konzentrationslager nach Riga deportiert. Ungewiss ist, ob ihre Mutter bereits in Theresienstadt verstorben ist. Als Claire Becks mutmaßlicher Todestag wurde der 16. Februar 1942 angenommen.

Materialien zu Claire Beck-Loos befinden sich in der Adolf-Loos-Sammlung der Wienbibliothek im Rathaus. Dabei handelt es sich hauptsächlich um persönliche Korrespondenz mit Adolf Loos, erhalten haben sich aber auch Konversationshefte, die während Unterhaltungen mit dem fast ertaubten Architekten entstanden sind sowie eine letztwillige Verfügung von Claire Beck, in welcher sie die Gründung eines Loos-Museums anregte.

Quellen

Literatur

  • Lisa Fischer: Mit Frauen Bauen. Das nützliche Beziehungsmuster eines antimodernen Ehenmannes. In: Markus Kristan/Sylvia Mattl-Wurm/Gerhard Murauer [Hg.]: Adolf Loos. Schriften, Briefe, Dokumente aus der Wienbibliothek im Rathaus. Wien: Metroverlag 2018, S. 240 f.
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1982, 347 ff.
  • Claire Loos: Adolf Loos privat. Wien: Verlag der Johannes-Presse 1936

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