Denkmal Karl Seitz (Karl-Seitz-Hof)
48° 15' 45.28" N, 16° 23' 15.47" E zur Karte im Wien Kulturgut
Im Karl-Seitz-Hof in der Jedleseer Straße 82-84 in Floridsdorf errichtete die Stadt Wien am 16. Juni 1951 ein Denkmal sowie eine Gedenktafel zu Ehren des im Jahr zuvor verstorbenen ehemaligen Wiener Bürgermeisters und langjährigen prominenten Politikers der österreichischen Sozialdemokratie Karl Seitz (1869-1950).
Die Gedenktafel weist auf die Benennung der Wohnanlage nach dem Bürgermeister der Stadt zwischen 1925 und 1934 hin. Die auf einem Vierkantsockel aufgebrachte Büste im Zentrum der Wohnanlage wenige Meter von der Gedenktafel entfernt stellt das Haupt des Politikers dar. Geschaffen wurde das Kunstwerk von Gustinus Ambrosi.
Beide Erinnerungszeichen thematisieren die politische Verfolgung Karl Seitz' durch das austrofaschistische und durch das NS-Regime nicht. Seitz wurde am 12. Februar 1934 in seinen Amtsräumen festgenommen und befand sich mehrere Monate in Haft. Nach dem "Anschluss" nahmen ihn die Nationalsozialisten vorübergehend fest. Im Juli 1944, nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler, wurde er neuerlich verhaftet und in das KZ Ravensbrück deportiert.
Literatur
- Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 431