Denkmal Opfer seitens der Exekutive 1934
48° 8' 54.00" N, 16° 26' 10.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
In der Grabanlage der Gruppe 71F, Nummer 1-33A des Zentralfriedhofs in 11., Simmeringer Hauptstraße 232 wurden im Februar 1934 Angehörige des Bundesheeres, der Polizei und anderer auf Seiten des austrofaschistischen Regimes kämpfender paramilitärischer Verbände ('Freiwilliges Schutzkorps') begraben. Am 1. August 1934 wurden drei Polizisten, die während des nationalsozialistischen Putschversuchs gegen die austrofaschistische Regierung unter Engelbert Dollfuß gestorben sind, ebenso in dieser Grabanlage begraben. Die Anlage wurde von der Stadt Wien ehrenhalber gewidmet.
Die Tafel trägt die Inschrift "Den im Jahre 1934 gefallenen Helden der Pflicht. Das dankbare Vaterland" und listet danach in den Kategorien Polizei, Bundesheer und Freiwilliges Schutzkorps die Namen der Gefallenen auf.
Kurt Bauer hielt in einer umfassenden Studie fest, dass einige der in der Grabanlage begrabenen Menschen gar nicht an den Kämpfen des Februar 1934 beteiligt waren, sondern zufällig zu Tode kamen. Er erklärt dies damit, dass hohe Opferzahlen ("'Blutzoll' im Kampf gegen den Marxismus") im Sinne des Regimes waren und daher wusst in Kauf genommen wurden.[1]
Die Beisetzung dürfte am 20. Februar 1934 erfolgt sein, wobei manche der Opfer nicht im Ehrengrab, sondern am selben Tag in ihren Familiengräbern begraben worden zu sein scheinen.
Einzelnachweise
- ↑ Kurt Bauer: Die Opfer des Februar 1934 (Forschungsbericht). o.V.: 2015, S. 6-7.